Chinesische Jadekunst

26.8.2022 – 22.1.2023 | Museum Rietberg

Die Jadesammlung des Museums Rietberg erzählt von einer über vier Jahrtausende anhaltenden Faszination. Eingeschnitten in schimmernde Jade geben die rund 130 für die Ausstellung ausgewählten nur wenige Zentimeter großen Jademiniaturen Einblicke in die Kunst- und Geistesgeschichte der ältesten noch existierenden Hochkultur der Menschheit. Schon Konfuzius war beeindruckt von den Eigenschaften der Jade, die in subtilen Farbnuancen von milchig weiß über rosa und grün bis zu fast schwarz vorkommt. „Warm, weich und glänzend, steht sie für Mitmenschlichkeit. Weil es auf Erden niemanden gibt, der sie nicht schätzt, verkörpert sie den perfekten Weg“, ist in dem Buch der Riten vermerkt.

Die bearbeiteten Jadesteine sind Begleiter für alle Lebenslagen. So stellen die frühesten Jadeobjekte einen Kontakt mit den Ahnengeistern her. Die Grabbeigaben aus der unzerstörbaren Jade sollen den Körper vor dem Abfluss der Lebenskraft bewahren. Im Konfuzianismus der Han-Zeit entstand die Ethik der Schmuckjaden, die Status und Rang sichtbar machten. In den späteren Kaiserreichen entwickelte sich mit kunstvoll gearbeiteten und bildhaften Miniaturen, die oft Tiere darstellen, eine Glückssymbolik. Mit den Jaden wurde Politik gemacht, Tradition vermittelt, gehandelt und das Glück heraufbeschworen.
Die Miniaturen aus der Sammlung sind alleine schon Meisterwerke, die Geschichten erzählen. Vollends zum Leben erweckt werden sie in den 30 großformatigen Aufnahmen des Zürcher Fotografen Felix Streuli. Der lauernde Blick eines Raubtiers, die spielenden Löwenbabys und das sanfte Gemüt eines ruhenden Büffels – die kleinen Objekte entfalten in den Aufnahmen eine noch nie gesehene Präsenz.

Für immer Jade. Chinesische Jademiniaturen
26.8.2022 – 22.1.2023
Museum Rietberg
Kunst der Welt in Zürich
Gablerstr. 15
CH-8002 Zürich
Tel.: +41-44-4153131
Di – So 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
Eintritt: 18 CHF, erm. 14 CHF
www.rietberg.ch

Text: Stefan Simon
Bild: Museum Rietberg
Erstveröffentlichung in kunst:art 87