Max von Moos (1903 – 1979) gehört zu den bedeutenden Schweizer Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung Max von Moos. Der Zeichner befasst sich erstmalig ausschliesslich mit seinem zeichnerischen Œuvre. Dieses überrascht durch seine Vielfalt und lässt einen neuen Blick auf den in erster Linie als Maler und grossen Schweizer Surrealisten bekannten Künstler zu. Selbstporträts, Masken, Bildnisse oder Landschaften sind Motive, die Max von Moos immer wieder zeichnerisch aufgreift, abwandelt und zu einer eigenen, unverwechselbaren Themenwelt führt.
Der in Luzern geborene Maler, Zeichner und Grafiker Max von Moos gehört neben Alberto Giacometti, Walter Kurt Wiemken, Meret Oppenheim, Kurt Seligman und Serge Brignoni zu den wichtigsten Vertretern der surrealistischen Bewegung in der Schweiz. Mit dem Künstler befassten sich bereits zahlreiche Präsentationen, die bisher umfassendste Retrospektive mit über 500 Objekten fand 1984 im Kunstmuseum Luzern statt. Die Ausstellung Max von Moos. Der Zeichner im Aargauer Kunsthaus knüpft an diese Werkübersicht an und rückt das bis anhin kaum beachtete zeichnerische Schaffen ins Zentrum.
Buchstäblich unablässig war Max von Moos am Zeichnen, sei es in seinem eigenen künstlerischen Tun, sei es als Dozent an der Kunstgewerbeschule Luzern. Er selbst erklärte, “sobald ich aufhöre mit arbeiten, tritt eine Leere ein. Diese Leere wird ausgefüllt durch Angst und schlechtes Gewissen.” Aus den mehreren Tausend überlieferten Blättern hat das Aargauer Kunsthaus eine repräsentative Auswahl von rund 90 Werken zusammengestellt. Im ersten Raum der Ausstellung im Erdgeschoss wird eine Übersicht von den zeichnerischen Anfängen bis in die 1970er-Jahre gegeben, die stilistische Vielfalt und motivische Konstanten vor Augen führt. Ob minutiös mit Bleistift oder Tusche, bunt mit Farb – oder Filzstift ausgeführte Bildnisse, Tierdarstellungen, Stadtansichten, Landschaften oder groteske Szenerien – stets geht es um die existenziellen Themen des Lebens und ganz besonders um dessen Fragilität. Die Kabinetträume widmen sich einzelnen Aspekten wie dem Antikenbezug oder den Selbstporträts und Masken. Den Abschluss der Präsentation bilden Filzstiftzeichnungen aus der letzten Schaffensphase, als der Künstler aufgrund eines Augenleidens die Öl- und Temperamalerei aufgibt, die die zeitlebens wiederkehrenden Motive nochmals zusammenfassen.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Max von Moos Stiftung, Luzern und wird ergänzt durch eine von Peter Fischer verfassten und publizierten Publikation zum zeichnerischen Werk des Künstlers.
Text: Aargauer Kunsthaus | Foto: Aargauer Kunsthaus
Externer Link: Aargauer Kunsthaus
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