Helmut Newtons überwältigend großformatiges und daher passend SUMO genanntes Fotobuch muss man nicht zu Hause haben. Der vom Taschen Verlag im Rekorde-Jagdfieber gestaltet und in 10.000 signierten Exemplaren herausgebrachte Foliant ist aus den Schauräumen vieler Kunstbuchhandlungen ausreichend bekannt. Einen weiteren Blick kann man in der Newton-Foundation in Berlin auf das hier museal inszenierte Werk genießen.
Spannender ist ein zweiter Teil der Ausstellung im prägnanten Haus am Bahnhof Zoo. Das öffnet im ersten Stock drei großzügige Glastüren zu Räumen, die wie geschaffen scheinen, um Werke der „Three Boys from Passadena“ zu präsentieren: Mark Arbeit, George Holz und Just Loomis. Alle drei waren Studenten am Art Centre College of Design in Passadena, alle drei wurden Newtons Assistenten. Und alle drei lassen zwar seinen Einfluss erahnen, haben aber ihre eigenen Stile und Themen gefunden. Mark Arbeit zeigt das breiteste Spektrum: Aktfotografien, die nur Torsi erkennen lassen, mahnen an klassische Form; kleine Collagen aus Fotografie mit Zeichnung ergänzt erinnern ebenso an Surrealisten wie lebensgroße Akt-Fotogramme. Daneben die Arbeiten von George Holz, die in strenger Formation gehängt sind, aber Prominente und Unbekannte ebenso mischen wie Akt und Porträt. Schließlich George Holz, der unter anderem für die Vanity Fair arbeitet. Er nimmt uns mit backstage, zeigt uns in seiner filmartig in Streifen geordneten Hängung die andere Seite des Glamour-Geschäftes.
Helmut Newton, SUMO
& Three Boys from Pasadena
7.6. – 10.11.2019
Helmut Newton Foundation
Jebensstr. 2
D-10623 Berlin
Tel.: +49-30-31864825
Di – So 11 – 19 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 5 €
www.helmut-newton-foundation.org
Text: Jan Bykowski
Bild: Helmut Newton Foundation
Erstveröffentlichung in kunst:art 68
