Die Zweidimensionalität des Tafelbildes sukzessive in den Raum zu erweitern, war eine Tendenz, die im 20. Jahrhundert aus verschiedenen künstlerischen Perspektiven erkundet wurde. Dabei waren jedoch häufig der Schnitt und die Montage Eingriffe der Wahl – Peter Weber (*1944 in Kollmar/Elbe) indes faltet sein Arbeitsmaterial; es erfährt keine Destruktion und dennoch eine profunde Transformation. Weber untersucht auf diese Art verschiedene Materialien und ihre unterschiedlichen Eigenschaften zwischen Fläche und Raum. Bereits 1975 begann Weber, Papier in gefaltete Objekte zu überführen. Dem voraus gingen eine Ausbildung zum Schriftsetzer und ein Studium an der Fachhochschule Hamburg, das er als Diplom Grafikdesigner abschloss. Neben Tätigkeiten in den erlernten Berufen sowie künstlerischen Lehrtätigkeiten erweiterte er sein künstlerisches Konzept kontinuierlich; auf Papier folgten starre, in der Faltung nicht unmittelbar kooperative Materialien wie Kunststoff, Edelstahl und schwerer Filz; verschiedene Formen, teils mit Vorder- und Rückseite, erschloss er im kreativen Prozess.
Zum 75. Geburtstag widmet die Stiftung Konzeptuelle Kunst Peter Weber nun eine umfangreiche Werkschau im Raum Schroth des Museums Wilhelm Morgner in Soest. Kuratiert von Renate Bender, umfasst sie sämtliche Werkgruppen Webers. Zu der Ausstellung erscheint auch das Werkverzeichnis des Künstlers. Während der Ausstellungslaufzeit wird Peter Weber einen Workshop zum Thema Faltungen anbieten, der auch den Rezipienten die Herstellungsweise seiner speziellen Werkästhetik zugänglich macht.
Peter Weber. Fläche – Raum – Faltung
5.10.2019 – 12.1.2020
Museum Wilhelm Morgner
Raum Schroth
Thomästr. 1
D-59494 Soest
Tel.: +49-2921-14177
Di – Fr 14 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 2 €, erm. 1 €
www.skk-soest.de
Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Museum Wilhelm Morgner
Erstveröffentlichung in kunst:art 70
