Mit ihrer Ausstellung in der Kunsthalle Tübingen kehrt Marina Abramović zurück in eine Stadt, die bereits ein wichtiger Ort am Ursprung ihrer künstlerischen Laufbahn war. Denn die Pionierin der Performancekunst war in ihrer Anfangszeit in den 1970er Jahren bis ins Jahr 2000 regelmäßig auch in Tübingen, in der Galerie Ingrid Dacić, zu Gast. Hier wurden neben ihren Zeichnungen, Skulpturen und Performances unter anderem die Arbeit „Freeing the Memory“ (1975) präsentiert, und ab 1976 war sie auch mit ihrem Partner Ulay vor Ort.
Die Ausstellung der Kunsthalle Tübingen widmet sich jetzt erstmals den spirituellen Aspekten im Werk von Marina Abramović in einer Schau, die Kuratorin Nicole Fritz in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin kuratiert hat. An die Tradition der europäischen Mystik anknüpfend, hat die Künstlerin in den letzten fünf Jahrzehnten ihres Schaffens einen undogmatischen, individuellen Zugang zum Transzendenten entwickelt, der religiöse Traditionen um schamanistische, alchemistische und buddhistische Elemente erweitert.
Zum ersten Mal in Deutschland wird auch die Arbeit „The Life“ (2019) zu sehen sein. Es ist eines der jüngsten Werke der Künstlerin, in dem diese dem Publikum im Ausstellungsraum mittels neuester Mixed-Reality-Technologie virtuell erscheint. Gleichzeitig ist es die erste Arbeit eines Künstlers überhaupt, bei der Mixed-Reality-Technologie zum Einsatz kommt. Zu der Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog auf Deutsch und Englisch.
Marina Abramović. Jenes Selbst / Unser Selbst
bis zum 13.2.2022
Kunsthalle Tübingen
Philosophenweg 76
D-72076 Tübingen
Tel.: +49-7071-96910
Täglich 11 – 18 Uhr, Do 11 – 19 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 8 €
www.kunsthalle-tuebingen.de
Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Kunsthalle Tübingen
Erstveröffentlichung in kunst:art 82