Anmut trifft auf Präzision

15.1. – 24.4.2022 | Alfred Ehrhardt Stiftung

Fotografie in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts hatte einfach etwas Magisches. Vieles war noch neu, technisch wie motivisch wurde viel experimentiert, die Pressefotografie war auf einem nie dagewesenen Vormarsch und Fotografen hatten in dieser Bbesonderen Situation noch etwas Neues mittels ihres Mediums zu entdecken. Wie viele Fotografen sich einst künstlerisch betätigten, soll bis heute wohl eine Dunkelziffer bleiben, denn immerzu tauchen aus den Archiven und vergessenen Sammlungen wahre Schätze auf und begeistern uns Nachgeborene. So ist es auch im Falle des 1904 geborenen Fred Koch, der bereits 1947 verstarb. Ein junges Talent, dass zeitlebens keinerlei Ruhm erlangte.

Posthum aber widmet sich nun die Erhardt Stiftung seinen ästhetisch sehr wertvollen Schwarzweißfotografien, die sich vorrangig dem Mikrokosmos der Natur widmen. So finden sich anmutige Nahaufnahmen von Eisblumen oder Kristallen, aber auch von Pflanzen und Insekten en détail, die Karl Blossfeldt oder Albert Renger-Patzsch einst so populär machten. Fred Koch steht diesen großen Namen der Neuen Sachlichkeit in nichts nach. In einer umfangreichen Einzelausstellung der Alfred Ehrhardt Stiftung mit rund hundert Werken aus den 1920er- bis 1930er-Jahren kann man sich von seinem Können überzeugen. Vor allem ein Meister der richtigen Beleuchtung und der Kontraste sowie des korrekt gewählten Ausschnitts war Koch – sein Sujet stets die Schönheit der Flora.

 

 

Fred Koch. Naturfotografie der 1920/30er Jahre
15.1. – 24.4.2022
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 75
D-10117 Berlin
Tel.: +49-30-20095333
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt frei
www.aestiftung.de

Text: Dr. Denise Susnja
Bild: Alfred Ehrhardt Stiftung
Erstveröffentlichung in kunst:art 83