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bis zum 18.9.2022 | Museum Ritter

Peter Weber (* 1944) ist ein Multitalent. Geboren in Kollmar, machte er erst eine Lehre als Schriftsetzer, studierte später in Hamburg Gestaltung und machte sein Diplom in Grafikdesign. Er ist zudem ein begnadeter Kontrabassist, der seit 1969 in verschiedensten Jazzbands national und international auftritt. 1997 erhielt er sogar bei einem Auftritt in New Orleans die Ehrenbürgerwürde der Stadt. Jedoch sind es die bildende Kunst und die Falttechnik, die ihn noch berühmter machten. Seine Werke sind in unzähligen Sammlungen zu finden.

In der umfassenden Überblicksschau im Museum, das sich dem Quadrat verschrieben hat, werden 70 Werke zu sehen sein. Weber hat seit seinem Beginn als Faltkünstler 1975 etwa 1.800 geometrische Faltstrukturen geschaffen. Seine Materialien reichen von Papier, Leinwand, Metall und Kunststoff bis hin zu Filz, seinem bevorzugten Material seit 2001. Jedem Werk liegen präzise kalkulierte Konstruktionen zugrunde, die zuerst in einem Papiermodell erprobt werden. Dabei gibt es eine Grundform, diese hat keine weiteren Einschnitte. Einfache Flächen werden in komplexe Strukturen umgearbeitet. Es entstehen mehrdimensionale Bildobjekte, die man im Umfeld der konkreten Kunst verorten kann. Es werden Einzelwerke, Stahlplastiken und -reliefs und ganze Faltzyklen gezeigt. Die Ausstellung präsentiert zudem Arbeiten aus seiner Anfangszeit, die eher in der Tradition der Op-Art und Kinetik stehen. Die Schau ist ein interessanter Einblick in Webers Œuvre, seine verschiedenen Werkgruppen und Techniken.

Peter Weber. Struktur und Wandel
bis zum 18.9.2022
Museum Ritter
Alfred-Ritter-Str. 27
D-71111 Waldenbuch
Tel.: +49-7157-535110
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.museum-ritter.de

Text: Liane Wendt
Bild: Museum Ritter
Erstveröffentlichung in kunst:art 86