Die Sammlung Bühler-Brockhaus, die dem Museum der bildenden Künste geschenkt wurde, wird neu inszeniert. Zu den Werken der Sammlung des Ehepaares Bühler-Brockhaus gehören einige der Künstlerin Rosa Bonheur. Das Museum widmet im Rahmen der Neuinszenierung der französischen Malerin aus Anlass ihres 200. Geburtstages eine Ausstellung mit dem Blick auf ihr frühimpressionistisches Werk.
Die 1822 in Bordeaux geborene Künstlerin entsprach so überhaupt nicht dem Klischee der durch die Gegend malenden Frau ihrer Zeit. Ausgebildet wurde sie von ihrem Vater Raymond Bonheur, einem Zeichner und Landschaftsmaler. Er vertrat die Auffassung, dass Frauen und Männer die gleichen Fähigkeiten und Rechte haben. Eine geradezu revolutionäre Haltung seiner Tochter gegenüber, die deren Lebensweg prägte. Rosa Bonheur konnte sich als Künstlerin in einer von Männern dominierten Welt behaupten und bestehen. Berühmt wurde sie durch ihre Tiermalerei. Beschränkten sich die Damen ihrer Zeit auf das Malen von kleinen Tieren wie Vögeln und Fischen, malte Bonheur Rinder und Pferde. Im Louvre wurde die junge Frau von dem niederländische Tiermaler Paulus Potter (1625–1654) inspiriert, den sie kopierte. Die Tiermalerei sollte sie sehr wohlhabend machen. Im Alter von 77 Jahren starb sie in Paris. Rosa Bonheur gehörte zu den Ausnahmeerscheinungen ihrer Zeit. 1857 holte sie sich die Erlaubnis der Polizei ein, als Frau offiziell Hosen tragen zu dürfen. Leipzig würdigt mit der Schau eine außergewöhnliche Künstlerin und starke Frau.
Unter freiem Himmel. Rosa Bonheur und die Sammlung Bühler-Brockhaus
15.9.2022 – 15.1.2023
Museum der bildenden Künste Leipzig
Katharinenstr. 10
D-04109 Leipzig
Tel.: +49-341-216990
Di + Do – So 10 – 18 Uhr, Mi 12 – 20 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 5 €
www.mdbk.de
Text: Nadja Naumann
Bild: Museum der bildenden Künste Leipzig
Erstveröffentlichung in kunst:art 87