Das ABC der Dinge

30.10.2022 – 26.2.2023 | Kunstmuseum Bayreuth

Pop Art sagt allen etwas, doch wer bei German Pop oder ZEBRA nun nicht gleich an die sich vornehmlich im Norden Deutschlands einst formierende Künstlergruppe von realistisch arbeitenden Malern und Bildhauern denkt, muss sich auch nicht grämen. Denn tatsächlich sind jene Vertreter des Neuen Realismus, die sich um 1964 in Hamburg zusammengeschlossen haben, nur selten und bis Anfang der 1980er-Jahre in gemeinsamen Ausstellungen – darunter in Aachen, Belgrad, London und Rom – zu sehen. Dabei zeigen sich in ihren Werken erstaunliche Parallelen zur Pop Art in Amerika. Obwohl in Deutschland zu jener Zeit noch Informel und das Abstrakte vorherrschten, fanden die Künstlerinnen und Künstler, von denen Ulrike Andresen, Dieter Asmus, Harald Duwe, Peter Nagel, Nikolaus Störtenbecker, Peter F. Piening und Claus Vahle nun in Bayreuth gezeigt werden, ihren künstlerischen Zugang ebenfalls durch eine ausdrückliche Nähe zum Alltäglichen.

Die diversen Auseinandersetzungen sind zugleich als Einstieg und Vokabular zu – heute vornehmlich digitalen – übergeordneten Bildkulturen zu verstehen. ZEBRA wollte ein “ABC der Dinge” schaffen, wie es in ihrem Manifest hieß, eine Art universelle wie populäre Bildsprache, und folgte so der Maxime des legendären Künstlers Claes Oldenburg, der bereits 1966 postulierte: „I think it would be great if you had an art that could appeal to everybody.“

German Pop. Norddeutsche Realisten
30.10.2022 – 26.2.2023
Kunstmuseum Bayreuth
Maximilianstr. 33
D-95444 Bayreuth,
Tel.: +49-921-7645310
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 2 €, erm. 1 €
www.kunstmuseum-bayreuth.de

Text: Paula Wunderlich
Bild: Kunstmuseum Bayreuth
Erstveröffentlichung in kunst:art 88