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22. März – 13. April 2025 | Schloss Neuhardenberg

Valery Faminsky, „So, wie man 1941 in den Wald hinein gerufen hat, so schallt es 1945 heraus.“, Umgebung von Berlin, Mai 1945, © Valery Faminsky / Privatsammlung Arthur Bondar Courtesy Buchkunst Berlin, Foto: Valery Faminsky


Kriegsfotografien von Valery Faminsky

Die Kabinettausstellung Zwischen Zerstörung und Hoffnung. Oderland und Berlin im Frühling 1945 präsentiert ab dem 22. März Bilder des sowjetischen Fotografen Valery Faminsky. Seine lange als verschollen geltenden Werke entstanden im Widerstand gegen die Anweisungen seiner Vorgesetzten. Eigentlich sollte er im Zweiten Weltkrieg für das medizinische Korps der Roten Armee das Lazarettwesen an der Front dokumentieren und anschließend die Bilder allesamt aushändigen. Valery Faminsky hielt sich jedoch an keine der Anweisungen und schuf Dokumente, welche das Oderland und Berlin unmittelbar nach den Kampfhandlungen zeigen. So hielt er für die Nachwelt durch das heimliche Retten der Negative, einen Fundus an Wahrheit fest. Denn seine Fotografien zeigen eindrücklich und ungeschönt, die Welt wie sie zu Kriegszeiten tatsächlich war. Unbearbeitet und nicht manipuliert stellen sie Zeugnisse von Wirklichkeit dar. Einer Wirklichkeit, welche gerade im Krieg oft als erste versucht wird zu verschleiern. Sie zeigen Zerstörung und Leid und erzählen zugleich von Hoffnung und Neuanfang. Möglich wird die Ausstellung durch den ukrainischen Fotografen Arthur Bondar, welcher die Negative erstand und erkannte, wie wichtig und aktuell sie gerade heute sind. In einer chaotischen Welt, in der auch in Europa wieder Krieg herrscht, gibt die Ausstellung Hoffnung, ist zugleich Mahnmal und in jedem Fall sehr sehenswert.

Zwischen Zerstörung und Hoffnung
22. März – 13. April 2025
Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz 1-8
15320 Neuhardenberg
https://www.schlossneuhardenberg.de

Text: Johanna Bayram
Bild: Schloss Neuhardenberg