Julia Krahn im Landesmuseum Hannover

8.3. – 17.8.2025 | Landesmuseum Hannover

Julia Krahn, Vanitas, Magdalena nackt, 2012

Stolze Ukrainerinnen

Ein 40-jähriger Ukrainer hat ein an der Potsdamer Garnisonskirche aufgehängtes Großplakat einer jungen Mutter mit einem kleinen Kind auf dem Arm zerstört – er schnitt einfach den Kopf der jungen Frau aus, so dass man das dahinterstehende Gerüst sah. Was der Täter nicht wusste, ist, dass dieses Porträt ebenso wie jenes auf dem dazugehörigen seitlichen Gerüst zwei ukrainische Frauen darstellt, die in diesem Krieg auf sich alleine gestellt sind: Die blaue Farbe des Hintergrund und Kleidung beider Frauen sowie ein gelbes Plaid machen deutlich, dass es sich um die Staatsfarben der Ukraine handelt.

Die 1978 in Jülich geborene Julia Krahn wollte mit diesem 20 Meter langen Plakat auf die Not und auch den Stolz der jungen Ukrainerinnen hinweisen, die – zahlreich im Hintergrund, während ihre Männer an der Front sind – viel weiter denken als nur an das unmittelbare Elend des kriegerischen Alltags. Die Fotografin, die jetzt in Mailand lebt, ist in die Ukraine gefahren, hat dort mit vielen Frauen gesprochen und diese beiden haben zugestimmt, sich für das Großplakat ablichten zu lassen. Inzwischen ist man dem Mann auf die Spur gekommen, der sich anschließend damit gebrüstet hatte, das Foto zerstört zu haben, ignorierend, was es bedeutet, an einem so wichtigen historischen Denkmal wie der Potsdamer Garnisonskirche die Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Julia Krahn zeigt nun im Landesmuseum in Hannover eine ganze Reihe ihrer Frauenbilder. Da ihre Ausstellung als Dialog konzipiert ist, spricht sie auch über den Vandalismusakt.

Frauenbilder. Julia Krahn im Dialog
8.3. – 17.8.2025
Landesmuseum Hannover
Das WeltenMuseum
Willy-Brandt-Allee 5
D-30169 Hannover
Tel.: +49-511-9807686
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 4 €
www.landesmuseum-hannover.de