Spiel als schöpferische Erfahrung
Waagrecht und rücklings gleitet die „Turmspringerin“ scheinbar schwerelos durch die Luft. Christine Gallmetzer hat die akrobatische Pose 2020 in Öl auf Leinwand festgehalten. In Donna Stolz` Gemälde „Show me a garden that’s burstin’ into light“ (2007) setzt die Protagonistin mit ihrem Frisbee zum Luftsprung an und in dem 2009 entstandenen Ölbild von Elisabeth Sabala formieren sich „Die Chormädchen“ zum Tanz. Zweifelsohne, im Forum Würth Rorschach geht es um Sport und Freizeit, wie auch in der Tuschezeichnung „Les Loisirs“ von Fernand Léger aus dem Jahr 1944. Léger zeigt mitten im Krieg die Sehnsucht nach unbeschwerten Stunden. Im Forum Würth sind die vielfältigen Facetten von Freizeit, Sport, Spiel, Bewegung oder einfaches Müßiggehen in den Sammlungswerken zu entdecken.
An einem Ort direkt am Bodenseeufer, wo man die Aktivitäten wie Schwimmen, Segeln oder Radfahren unmittelbar erleben kann. Zu sehen gibt es aber auch künstlerische Begegnungen mit außergewöhnlichen Orten wie Manege, Stierkampfarena oder Pferderennbahn. Das Spiel wird als schöpferische Erfahrung sichtbar – vom kindlichen Vergnügen bis zum strategischen Gesellschaftsspiel. Künstler wie Duchamp, Man Ray oder Max Ernst verbanden ihre Leidenschaft für Schach mit kreativer Experimentierfreude. Ein besonderer Blick richtet sich auf das Gehen: Zu Fuß erschließen sich neue Perspektiven auf die Welt. Die Ausstellung zeigt, dass Bewegung, Spiel und Muße nicht nur Lebensfreude schenken, sondern auch künstlerisches Denken beflügeln.
Sport und Freizeit. In Werken der Sammlung Würth
18.03. – 14.2.2027
Würth Haus Rorschach
Churerstr. 10
CH-9400 Rorschach
Tel.: +41-71-2251000
Di – So 11 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.wuerth-haus-rorschach.ch
Text: Stefan Simon
Bild: Würth Haus Rorschach
Erstveröffentlichung in kunst:art 105
