Orte der Roma und Sinti

13.5 – 13.11.16 | Landesgalerie Burgenland

Die Ausstellung Romane Thana zeigt Orte. Orte, an denen Roma bleiben durften und wo sie mit oder neben Nicht-Roma lebten und arbeiteten.
Einerseits geht es um eine Lebensweise, die längst verschwunden ist. Andererseits um den Wunsch vieler Roma unsichtbar, nicht erkennbar zu sein, zum Schutz vor Verfolgung und Diskriminierung. Auch der Kontakt zwischen Roma und Nicht-Roma, das Verhältnis von Selbst- und Fremdwahrnehmung sind Thema.

Die Ausstellung gibt Einblicke in die heutige Lebenssituation von Roma und Sinti in Österreich und deren Geschichte. Roma bilden mit zehn bis zwölf Millionen die größte transnationale Minderheit Europas. Ihre Zahl wird in Österreich nicht erhoben, Schätzungen reichen von 25.000 bis zu über 40.000 Personen. Einerseits sind das Burgendland-Roma, deren Ansiedlung weit zurückreicht, überwiegend aber sind es ArbeitsmigrantInnen seit den 1960er-Jahren. Nicht alle definieren sich als Roma, die meisten leben in Wien. Historisch wechseln Phasen der Zwangsassimilierung mit solchen der Ausgrenzung ab. Bis zu 90 Prozent der österreichischen Roma wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet. Die wenigen Überlebenden standen nach 1945 vor dem Nichts und wurden weiterhin systematisch benachteiligt.

Darstellungen von Roma stammten über Jahrhunderte hauptsächlich von Nicht-Roma. Es existieren kaum historische Selbstzeugnisse. Auf diese Weise wurden Stereotype zwischen romantisierender Faszination und Verachtung festgeschrieben. Die Feindbilder dienten letztlich der Legitimation von rassistischer Verfolgung und tun das weiterhin.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen dokumentarische und künstlerische Beiträge aus der Roma-Community. Die Vielstimmigkeit ihrer Geschichten bieten neue Sichtweisen und Gegenperspektiven. Ein Ziel der Ausstellung ist die Widerlegung allgemeiner Stereotypen. Die meisten Roma – auch die Burgenlandroma, die im 18. Jahrhundert von Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II. sesshaft gemacht wurden – sind kein fahrendes Volk. Klischeehafte Vorstellungen durchbrechen – ein Hauptziel dieses Projekts.

 

Text: Landesgalerie Burgenland | Foto: Landesgalerie Burgenland
Externer Link: Landesgalerie Burgenland

 

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