Hope House. – Simon Fujiwara im Kunsthaus Bregenz

27.1. – 8.4.2018 | Kunsthaus Bregenz

Simon Fujiwara, Hope House, 2017. Ausstellungsansicht. Dvir Gallery, Tel Aviv, Foto: Elad Sarig, Courtesy of the artist und Dvir Gallery.

 

von Giulia Belfiore //

 

New York, Paris, London, Tokio. Simon Fujiwaras Kunst hat schon in vielen Städten ihre Spuren hinterlassen. Nicht ohne Grund. Denn gerade in der heutigen Zeit stellen seine Werke das Spiegelbild einer Problematik dar, mit der unsere Gesellschaft tagtäglich konfrontiert wird – die Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität, zwischen Echtheit und Fälschung. Auch bei der Umsetzung und Gestaltung seiner Kunstwerke orientiert sich der britisch-japanische Konzeptkünstler oft an aktuellen Themen wie den sozialen Medien, subtilen Marketingstrategien und der Popkultur.

Vom 27. Januar bis zum 8. April ist Fujiwara nun auch im Kunsthaus Bregenz in Österreich zu sehen. Zentrales Thema der kommenden Saison soll die Distribution und Zirkulation von Waren und Werten sein. Der Fokus der geplanten Ausstellungen liegt dabei auf der Thematisierung von Originalität, Echtheit, Wert, Geschichte und Replizierbarkeit. Dazu passend stellt Fujiwara sein neuestes Werk, das Hope House, vor, eine begehbare Eins-zu-eins-Nachbildung des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Der Bastel-Bausatz, der im dortigen Museumsshop erhältlich ist, dient ihm dabei als Vorbild. Da das Gebäude in Amsterdam kaum über originale Artefakte des Familienbesitzes verfügt, lässt es sich eher als Rekonstruktion bezeichnen. Die Frage nach der Echtheit rückt wieder in den Vordergrund. Fujiwara beantwortet sie mit dem Hope House, in dem er die berühmte Amsterdamer Sehenswürdigkeit hinterfragt und ihren Sinn reflektiert. Denn seiner Ansicht nach handele es sich dabei lediglich um eine Vermarktungsstrategie, die beispielhaft für den Kapitalismus stehe.

 

Simon Fujiwara. Hope House
27.1. – 8.4.2018, Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz, A-6900 Bregenz
Tel.: +43-5574-485940
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 7 €
www.kunsthaus-bregenz.at

 

Text aus der kunst:art 59

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