von Dr. Milan Chlumsky //
Mehr als zwei Jahrzehnte dominierten mehr oder minder aggressive Computerspiele die Digital Games Szene: Flugzeuge wurden abgeschossen, Raketen zerstörten feindliche Raumschiffe, Panzer explodierten und Tarzan obsiegte. Dass es aber ganz anders geht, zeigt die jetzige Ausstellung über Digital Games, in denen sich Poesie und Imagination in einer engen Verbindung zur Kunst vereinen. Man kann zum Beispiel versuchen, Personen durch die rätselhaften virtuellen Räume, von einem M. C. Escher abgeleitet, zu führen. Gegenwärtig wird zwischen dem Ludwig Forum in Aachen (Digital Games) und dem NRW-Forum in Düsseldorf (Next Level Festival) ein zwischen Virtualität und Realität angesiedeltes Spiel mit dem Titel „Klaus klaut das Klo“ aufgeführt, in dem leibhaftige Schauspieler am Werk sind. Der partizipatorische Aspekt dominiert stärker als je zuvor.
Seit dem ersten OXO Spiel – selbstverständlich für nur einen Computer und für nur eine Person vor jetzt mehr als 65 Jahren erfunden – hat eine ungeheure Entwicklung stattgefunden, wobei manche Digital Games in den letzten Jahren von einem rein verspielten Impuls zu einer stärker philosophischen und künstlerischen Reflexion gelangt sind. Die in Aachen vorgestellten Computerspiele zeigen beispielhaft, dass sich die Branche in einer Phase der Selbstreflexion befindet. Zugleich beobachtet man ein neuerwachtes Interesse an Videospielen und Gamedesign in den Bildenden Künsten.
Digital Games. Kunst und Computerspiele
bis zum 15.4.2018, Ludwig Forum Aachen
Jülicher Str. 97–109, D-52070 Aachen
Tel.: +49-241-1807104
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 6 €
www.ludwigforum.de
Text aus der kunst:art 59
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