Jedes Jahr finden wechselnde Sommerausstellungen im Geburtshaus von Oskar Kokoschka (1886–1980) in Pöchlarn statt. Diese widmen sich dem Leben und Werk eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr setzt die Ausstellung den Schwerpunkt auf die Musik, eine große Leidenschaft des Künstlers seit seinen Jugendtagen.
In Berührung mit Musik kam der junge Oskar Kokoschka durch die Einführung in den Kreis Wiener Musiker und Komponisten. Ermöglicht wurde das durch Freunde und Förderer des Künstlers wie Adolf Loos, Karl Kraus und seine Geliebte, die bestens in der Wiener Gesellschaft vernetzte Alma Mahler. Zur gleichen Zeit lernte er durch Herwarth Walden die illustre Cabaret- und Varieté-Szene Berlins kennen. Bereits 1906 entstanden erste Zeichnungen Kokoschkas von Musizierenden. Schon damals wurde deutlich, was den Künstler ein Leben lang daran begeistern würde: das Gesicht, die Darstellung der Hände und Bewegungen. In dem 1921 herausgegebenen Mappenwerk „Das Konzert. Variationen über ein Thema“ spielte das menschliche Antlitz im Spiegel des Inneren eine zentrale Rolle. Die Bildnisse von Kamilla Swoboda entstanden bei Hauskonzerten ihres Mannes, des Kunsthistorikers Karl Maria Swoboda. Kokoschka gelang es, die Begeisterung der jungen Frau als Zuhörerin treffend festzuhalten. Das Thema Musik zog sich wie ein roter Faden durch sein Leben. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden stark farbige Opernausstattungen zu Mozarts „Die Zauberflöte“ und Verdis „Ein Maskenball“.
Oskar Kokoschka. Resonanzen des Lebens
10.5. – 6.10.2019
Oskar Kokoschka Haus Pöchlarn
Regensburgerstr. 29
A-3380 Pöchlarn
Tel.: +43-2757-231014
Täglich 10 – 17 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.oskarkokoschka.at
Text: Nadja Naumann
Bild: Oskar Kokoschka Haus Pöchlarn
Erstveröffentlichung in kunst:art 67
