Zeitgenössische Landschaft

17. Dezember 2021 – 27. März 2022 | Neue Galerie Dachau

Zum vierten Mal präsentiert die Neue Galerie Dachau Landschaftsmalerei der Gegenwart. Im dreijährigen Turnus reflektiert sie die Entstehung der Künstlerkolonie Dachau im Geist der Freilichtmalerei. Freilichtmalerei? Eine Rarität in der heutigen Malerei. Landschaftsmalerei findet heutzutage meist im Studio statt. In Felix Rehfelds Bildern rekeln sich pastose Berge und Landschaften auf der Leinwand. Er modelliert sie aus Ölfarben. Fotokollagen ist ein zweites Medium, das er einsetzt. Ludwig Arnold malt im Atelier. Seine Arbeiten scheinen kühl und reduziert. Dennoch zeigen sie eine präzise Klarheit, die den Betrachter aufatmen lässt. Auch er malt im Atelier. Szilark Huszanks Arbeiten gleichen einem pastellenen Farbchaos. Erst beim zweiten Hinschauen entdeckt man Strukturen von Waldlandschaften. Trotz der meist zarten Farben haben seine Bilder eine kraftvolle Intensität. Huszanks Bilder entstehen im Atelier.

Kiki Stickl sammelt Impressionen in der Außenwelt und verarbeitet die Rohversionen in ihren Bildern. Abstrakte Farbschichten sind reduzierte Versionen, verkörpern Authentizität und Einfachheit. Stickls Werke sind Atelier-Stücke. Und dann ist da noch Anja Niedring. Ihre kleinformatigen Sperrholzbilder sind Abstraktionen, die ihr unmittelbares Erleben der Landschaft widerspiegeln. Alle spiegeln Landschaften, ob real oder fiktive; es sind keine Abbilder, sondern Eindrücke, sie loten die Grenzen der Gattung aus. Wie viel muss noch von Landschaft erkennbar sein, um ein Kunstwerk dieser Gattung zuzuordnen?

 

 

Landschaftsmalerei. Zeitgenössische Positionen IV
17. Dezember 2021 – 27. März 2022
Neue Galerie Dachau
Konrad-Adenauer-Str. 20
D-85221 Dachau
Tel.: +49-8131-56750
Di – So, Feiertag 13 – 17 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 6 €
www.dachauer-galerien-museen.de

Text: Liane Wendt
Bild: Neue Galerie Dachau
Erstveröfffentlichung in kunst:art 82