Lebensumstände

12.12.2021 – 27.11.2022 | Museum Kunst der Westküste

Im Sommer am Meer seinen Urlaub zu verbringen, ist wunderbar. Doch wie gestaltet sich das Leben, wenn man sein ganzes Leben an der Küste verbringt? Vor allem, wenn man jung ist? Diese Frage stellte sich der in Haan bei Düsseldorf lebende Fotograf Andreas Jorns als Artist in Residence des Museums Kunst der Westküste auf der friesischen Insel Föhr.

Föhr selbst bezeichnet sich als „Friesische Karibik“ und ist Deutschlands zweitgrößte Nordseeinsel. Man mag es kaum glauben, aber pro Jahr finden hier normalerweise rund 9.000 Veranstaltungen statt. Im Winter 2019/20 begleitete der Fotograf für sieben Wochen mehr als hundert junge Menschen auf der Insel. Er suchte sie in der Schule und in der Freizeit auf. Sprach mit ihnen in den Klassenräumen und zu Hause. Die Jugendlichen zeigten sich ihm gegenüber aufgeschlossen und erlaubten, dass er beim Musizieren, Chorproben, am Strand, im Verein und an privaten Rückzugsorten dabei sein durfte. Jorns feierte, tanzte und diskutierte mit ihnen. Doch das war, bevor Corona die gesamte Welt in Atem halten sollte.

Im November 2020 kam der Fotograf zu einem zweiten Aufenthalt auf die Insel Föhr und sprach erneut mit den Jugendlichen. Die Pandemie ging nicht spurlos an ihnen vorbei. Das Inselleben hat seine Vor- und Nachteile. Jorns fragte sich, inwieweit Corona die Zukunftspläne seiner Protagonisten beeinflussen könnte.
Eine erste Antwort darauf gibt die Ausstellung, die in der Geschichte der Insel einzigartig ist. Für Jorns ist es die erste museale Schau.

 

 

 

Andreas Jorns. Inseljugend
12.12.2021 – 27.11.2022
Museum Kunst der Westküste
Hauptstr. 1
D-25938 Alkersum / Föhr
Tel.: +49-4681-747400
Di – So 11 – 16 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 5 €
www.mkdw.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Museum Kunst der Westküste
Erstveröffentlichung in kunst:art 82