Nach „0/1 Data Flow“ (2004), „Global Soul“ (2008) und „The Third Day“ (2013) versteht sich Henrik Spohlers neues fotografisches Projekt „In Between“ als der vierte Teil einer Serie zum modernen Daten- und Warenverkehr. „Im Grunde“, so Spohler im Gespräch mit dem Autoren und Kurator Peter Lindhorst anlässlich der Präsentation der Arbeit während der letzten Triennale der Fotografie in Hamburg, „geht es um die fast schon absurde Omnipräsenz von Waren – als ein Zeichen der Globalisierung. Wer heute online ein Paar Pantoffeln bestellt, findet sie bereits morgen vor der eigenen Haustür. Egal, ob sie in Taiwan oder Südtirol hergestellt wurden. Waren, Rohstoffe und Industriegüter sind nahezu überall und zu jeder Zeit verfügbar. Die weltumspannende Logistik ist zum Rückrat von Wirtschaft geworden. Das Projekt untersucht Orte des Transits. Schnittstellen der Logistik wie Häfen und Frachtflughäfen, oder Anlagen und Areale, die sich entlang von Handelswegen gebildet haben. Gebiete, die nur dem wirtschaftlichen Funktionieren entsprechen. Orte, die isoliert betrachtet keinen Hinweis auf Länder oder Kontinente geben. Die Fotografien zeigen die Rückseiten industrieller Produktion und wirtschaftlichen Handelns. Es entstehen fiktional anmutende Motive von namenlosen Orten.“
Henrik Spohler, Jahrgang 1965, studierte an der Folkwang Schule in Essen, arbeitet seit 1994 als freier Fotograf in Hamburg und unterrichtet als Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Spohlers vielfach ausgezeichnete Arbeiten finden sich in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen. Das Buch zur Serie „in between“ ist bei Hartmann projects erschienen.
Text: Robert Morat Galerie | Foto: Robert Morat Galerie
Externer Link: Robert Morat Galerie
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