Spott und Bewunderung. – Kunsthaus Zürich zeigt französische Malerei des 19. Jahrhunderts

10.11.2017 – 28.1.2018 | Kunsthaus Zürich

Jean-Baptiste Camille Corot, Orpheus, 1861.

 

von Bence Fritzsche //

 

So kann es gehen, nicht nur in der Literatur oder Musik, auch in der bildenden Kunst. Einst großartig gefeiert, werden manche Protagonisten bestimmter Malschulen und Stile im Laufe der Zeit verspottet, weil die Zeit und der Geschmack des Publikums und der Kunstgeschichte über sie hinweg oder auch an ihnen vorbei gezogen ist. Für die französische Malerei des 19. Jahrhunderts gelten im deutschsprachigen Raum Stilbegriffe wie Romantik, Realismus, Naturalismus, Freilichtmalerei, Impressionismus. Künstler dieser Stilrichtungen, zu denen Géricault, Delacroix, Corot, Daumier, Millet, Courbet, Manet, Sisley, Monet und Renoir zählen, ließen damals die akademisch-klassizistische Manier hinter sich, die als absolut galt. Trotz ihrer revolutionären Ansätze wiesen manche unter ihnen jedoch auch eine traditionelle Seite auf. So waren sie zu ihrer Zeit höchst umstritten, doch heute gelten diese Künstler zu den weltweit gefeierten Vorläufern der Moderne.

Die französische Malerei des 19. Jahrhunderts hat noch eine Vielzahl anderer, ebenso wichtiger Künstler zu bieten, die damals bei Kunstkritik und Publikum das größere Ansehen genossen und gefeiert wurden. Zwar der traditionellen Malweise verpflichtet, waren Künstler wie Delaroche, Couture, Meissonier, Cabanel, Gérôme und Bouguereau teilweise selbst innovativ. Das Kunsthaus Zürich zeigt nun zum ersten Mal in der Schweiz diese unterschiedlichen Wege und kontroversen Herangehensweisen innerhalb der französischen Malerei jener Zeit, in einem vielfältigen Panorama der Gattungen.

 

Gefeiert und verspottet. Französische Malerei 1820 – 1880
10.11.2017 – 28.1.2018, Kunsthaus Zürich
Winkelwiese 4, CH-8001 Zürich
Tel.: +41-44-2538484
Di – So 10 – 18 Uhr, Mi + Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 23 CHF, erm. 18 CHF
www.kunsthaus.ch

Text aus der kunst:art 58

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