von Julius Tambornino //
Die Männerfreundschaft ist ein vielbemühtes Motiv unserer Kulturgeschichte. Klee und Marc, Mendelssohn und Berlioz, Goethe und Schiller – das Band zwischen Gleichgesinnten scheint göttliche Energien freizusetzen. Was in der historischen Erzählung zum Mythos stilisiert wird, findet in der Kunstwelt der Gegenwart viel alltäglichere Entsprechungen: Christian Holtmann und Piotr Rambowski studierten gemeinsam in Bremen bei Karin Kneffel, seit Jahren teilen sie sich ein Atelier. Doch trotz der buchstäblichen Nähe in ihrem Arbeitsalltag ist das, was der Besucher ihrer Ausstellungen zu Gesicht bekommt, sehr unterschiedlich. Holtmanns Bilder und Skulpturen greifen auf die Kraft der Sprache zurück und haben nicht selten einen konzeptuellen Hintergrund. Rambowski hingegen ist mit seinen malerischen Phantasmen zwischen Alltag und symbolischer Überhöhung ganz dem Bildnerischen verpflichtet. Evelyn Drewes lädt in ihrer Galerie dazu ein, die wechselseitigen Beeinflussungen im direkten Vergleich zu entdecken.
Christian Holtmann, Piotr Rambowski
Bromance
16.3. – 17.4.2018, Galerie Evelyn Drewes
Burchardstr. 14 | Sprinkenhof (gegenüber Chilehaus)
D-20095 Hamburg
Tel.: +49-151-11536222
Di – Fr 14 – 18 Uhr
www.evelyndrewes.de
Text aus der kunst.art 60
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.