
Den Beitrag muss ich etwas persönlicher gestalten, da er sonst seltsam werbend klingen würde. Als ich vor gut sieben Jahren erstmals die BRAFA besucht habe, war ich fasziniert und enttäuscht zugleich. Sie war anders, als die Kunstmessen in Deutschland, die ich teilweise schon zwanzig Jahre kannte (beispielsweise die Art Cologne). Kaum zeitgenössische Kunst, dafür aber Möbel, Schmuck, Tribal Art, Uhren, Rahmen und so weiter. Faszinierend, aber damals nicht das, was ich gewohnt war und zu bekommen erhoffte. Heute freue ich mich schon Monate vorher auf diese spezielle Kunstmesse!
Wenn in Deutschland meist neue Kunstmessen mit dem Anspruch antreten, dass die Messe aufgelockert werden soll und nicht nur bildende Kunst präsentiert wird, dann hat das meist damit zu tun, dass nicht genügend Galerien teilnehmen. Die ergänzenden Aussteller aus angewandter Kunst, Design oder Mode entsprechen dann auch qualitativ nicht dem, was man von einer Kunstmesse erwartet. Zuletzt vor einigen Jahren zu sehen bei der Kunst Messe Frankfurt (Bitte nicht mit der neuen, wirklich guten Frankfurter Kunstmesse verwechseln, die 2018 erstmals stattfand!!) oder ganz aktuell bei der Art Innsbruck, wo Berichten zufolge Frau Penz reihenweise gute Kunstgalerien vergrault.
Die Mischung auf höchstem Niveau ist also eine Kunstform, die oftmals versucht wird, aber nur selten zur Vollendung reift. In Brüssel sind es einige wenige Stände, die das Erlebnis abrunden. Leider, auch das muss man dazu sagen, werden die Exoten auch bei der BRAFA immer weniger.

Da ist zum Beispiel die Galerie Montanari aus Paris. Hier werden ausschließlich Rahmen aus verschiedenen Jahrhunderten und aus verschiedenen Regionen verkauft. Sei es für Sammler von Rahmen oder für ein wertvolles Bild der passende Rahmen oder der Rahmen für einen Spiegel im Festsall des Chateaus in den Ardennen. Hier findet man bestimmt etwas. Und für alle anderen: Auch ohne Bild machen die Rahmen was her und erhalten endlich auch Beachtung!
Immer wieder für Aufsehen sorgt das Theatrum Mundi aus Italien. Echte Raumanzüge russischer Kosmonauten, Filmrequisiten aus bekannten Hollywood-Produktionen, Stücke echter Asteoriden oder echtes Mondgestein sorgen für kindliche Blicke erwachsener Menschen. So etwa bekommt man sonst kaum zu sehen. Eine wahre moderne Wunderkammer!

„Nur“ Teppiche höchster Qualität bekommt man bei De Wit Fine Tapestries aus Mechelen. Antike Teppiche verkauft und restauriert dieses Kleinod bereits seit 1889, also seit 130 Jahren! Auf der BRAFA findet man die Teppiche auf Stand 107c.

Auf dem Stand 50a vertritt der belgische Antiquaren-Verband (CLAM-BBA) 35 Antiquare aus Antwerpen, Brügge, Brüssel, Comines, Gent, Hasselt, Hatrival, Lüttich, Mechelen, Mouscron, Namur und Ulbeek. Darüber hinaus sind auch einige Antiquare aus dem Ausland eingeladen worden, am Stand teilzunehmen. Das Ergebnis ist eine exquisite Auswahl historischer Schriftschätze.

Beispielhaft soll der Stand 113c erwähnt werden, der wie einige andere Stände Möbel, Design oder auch nur einfach die Lust am Leben ausstellt. Sie selber nennen es „Kunst und Design des 20. und 21. Jahrhunderts“. Einigen Ständen, so auch diesem, sieht man neben der Lust auf Kunst auch die Lust an, sich einfach nur mit schönen Dingen zu umgeben. Und selbstverständlich ist es vollkommen subjektiv, was nun tatsächlich „schön“ ist.
BRAFA Art Fair
26.1. – 3.2.2019
Tour & Taxis
Avenue du Port 88
B-1000 Brüssel
26.1. – 3.2. 11 – 19 Uhr, 31.1. 11 – 22 Uhr
Eintritt: 25 €, erm. 10 €
www.brafa.art
Text/Bilder: Mathias Fritzsche
Die Recherche für den Beitrag wurde durch eine Pressereise der BRAFA unterstützt.