Das Dorf im Moor

17.3. – 4.11.2019 | Worpsweder Kunsthalle

Fritz Overbeck, Im Mai II, 1908 (Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel, Foto Rüdiger Lubricht, Worpsweder Museumsverbund)

Bis heute übt Worpswede eine große Anziehungskraft auf Künstler aus. Seit seiner Entdeckung durch eine Gruppe enthusiastischer Freilichtmaler in den 1880er Jahren kommen immer wieder neue Generationen von Kunstschaffenden in das Dorf im Teufelsmoor. Das wird jetzt auch in der Ausstellung „100 Jahre Worpsweder Kunsthalle“ sichtbar.

Es ist der Buchbinder Friedrich Netzel, der vor Ort Werke von Künstlern der ersten Stunde, von Mackensen, Modersohn, Overbeck oder Vogeler ausstellt. Weil in Folge dessen ein reger Kunsthandel und eine kleine Sammlung entstehen, eröffnet sein Sohn 1919 eine eigene Galerie. Und daraus entwickelt sich die Worpsweder Kunsthalle, in der die Familie Netzel im Laufe des 20. Jahrhunderts – auch mithilfe des kontinuierlich wachsenden Sammlungsbestands – zahlreiche Ausstellungen verortet. Nun sind in der geschickt orchestrierten Jubiläumsschau Exponate aus den Anfängen der Kolonie über den gesamten Zeitraum sowie Arbeiten nachfolgender Jahrgänge in Sonderpräsentationen zu sehen. Da gibt es neben Paula Modersohn-Becker zum Beispiel Ottilie Reylaender zu entdecken, die wie die Worpswede-Begeisterten der zweiten Generation – wie Udo Peters, Willi Dammasch oder Richard Oelze – nach 1880 geboren wird.

Mehr erfährt man auch über die vor Ort ansässigen Nachkriegskünstler Helmut Heinken, Willi Meyer-Oswold oder Dieter Wallert, die zur „Jungen Gruppe Worpswede“ gehören, sowie über Friedrich Meckseper, Uwe Häßler, Pit Morrell oder Frauke Migge, die den Ort seit den 70er Jahren mitprägen.

100 Jahre Worpsweder Kunsthalle
17.3. – 4.11.2019
Worpsweder Kunsthalle
Bergstr. 17
D-27726 Worpswede
Tel.: +49-4792-1277
Di – So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
www.worpswede-museen.de

Text: Julia Behrens
Bild: Worpsweder Kunsthalle
Erstveröffentlichung in kunst:art 66