Carl Strathmann (1866–1939), als Künstler und Dandy in seiner Zeit sehr bekannt, langjähriger Freund von Lovis Corinth, von Wassily Kandinsky hoch geschätzt, in der Literatur über Symbolismus und Jugendstil immer erwähnt, ist heute nur noch wenigen ein Begriff. Um 1900 entwickelte Carl Strathmann durch seine Liebe zum Detail und Dekor einen ganz speziellen Stil, stark beeinflusst von der japanischen Malerei, vom Impressionismus und Pointillismus, kombiniert mit Motiven des Fin de Siècle. Sein Hang zum Skurrilen und Ironischen prägte insbesondere seine Zeichnungen, die er für die „Fliegenden Blätter“, „Jugend“ und den „Simplizissimus“ anfertigte.
Bekannt wurde Carl Strathmann in München durch sein großformatiges Jugendstilgemälde „Salammbô“, die Schlangenbraut, das gleich zu Beginn der Ausstellung die Blicke auf sich zieht. Mit 150 Objekten, hauptsächlich aus der Sammlung des Münchner Stadtmuseums, will Kurator Nico Kirchberger den Künstler und dessen ganz spezifische Welten wieder bekannt machen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Gesamtwerk von karikaturhaften Märchen, fantastischen Blumenstillleben und Landschaften, symbolistischen Historienbildern bis hin zu kunsthandwerklichen Entwürfen, darunter auch Werke, die bislang als verschollen oder zerstört galten. Zu sehen bis 22. September im Münchner Kunstmuseum.
Jugendstil skurril. Carl Strathmann
bis zum 22.9.2019
Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
D-80331 München
Tel.: +49-89-23322370
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 3,50 €
www.muenchner-stadtmuseum.de
Text: Michaela Schabel
Bild: Münchner Stadtmuseum
Erstveröffentlichung in kunst:art 67