Materialexperimente stehen seit jeher im Zentrum seines Schaffens: Pavel Opočenský gilt als einer der wegweisenden Avantgardisten der Prager Schmuckszene. Seit den 1970er Jahren entwickelt er unermüdlich seinen eigenen Stil des Schmuckdesigns fort: Dabei geht er innovativ mit den Materialien um, die er verarbeitet – von neuartiger Holzbearbeitung über eigene Schleiftechniken von Jade bis hin zu der Arbeit mit verschiedenen, teils gefundenen Kunststoffen und Edelmetallen. Zu den Facetten seines künstlerischen Ansatzes erklärt er: „Recycling war immer mein Thema. Nur die Produkte und Materialien verändern sich ständig. Skier, Snowboards und Lichtschalter aus Bakelit waren es in der Vergangenheit, jetzt sind es Aluminium und Stahlteile von Maschinen. (…)“ Besonders wertgeschätzt wird das breite Spektrum seiner Arbeit mit Titan, einem Werkstoff, der besonders schwierig zu bearbeiten ist.
Opočenský studierte in den 1970er Jahren in Prag Modeschmuckdesign sowie Schmuck- und Edelsteingestaltung. Heute sind seine Werke in namhaften Museen Europas und der Vereinigten Staaten vertreten.
Zu seinem 65. Geburtstag präsentiert das Deutsche Goldschmiedehaus mit ungefähr 200 Schmuckarbeiten und ergänzenden Entwurfszeichnungen eine umfangreiche Retrospektive des tschechischen Künstlers. Unterstützt durch Die Neue Sammlung – The Design Museum München und das Museum Angewandte Kunst Frankfurt sowie durch private Leihgeber wird nun in Hanau ein breites Spektrum aus über 40 Jahren künstlerischen Schaffens erschlossen.
¾ of my life – Jewellery by Pavel Opočenský
22.8. – 17.10.2019
Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
Altstädter Markt 6
D-63450 Hanau
Tel.: +49-6181-256556
Di – So 11 – 17 Uhr
www.goldschmiedehaus.com
Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
Erstveröffentlichung in kunst:art 68