von Julius Tambornino //
Die Gold- und Silberschmiedekunst blickt in der hessischen Stadt Hanau auf eine lange Geschichte zurück. Schon um 1600 siedelten sich etliche niederländische und wallonische Handwerker hier an und gründeten eine eigene Zunft der Gold- und Silberschmiede. Sie legten damit den Grundstein für eine Blütezeit dieses feinen Handwerks in Hanau, die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts voll ausprägte. Es ist also kein Zufall, dass sich mit der Einrichtung des Deutschen Goldschmiedehauses ausgerechnet hier in den 1940er Jahren eine Art Zentrum für die Edelmetallkunst entwickelte.
In diesem Jahr feiert das Haus sein 75-jähriges Bestehen und begeht dies mit einer festlichen Ausstellung, die zu jedem einzelnen dieser Jahre des Bestehens einen Schatz entweder aus dem Privatbesitz oder aus Institutionen der Stadt präsentiert. Eine über hundertjährige Schatulle zum Beispiel, gefertigt aus dem Holz einer alten Römerbrücke, oder eine schlichte Armbanduhr, die im zweiten Weltkrieg zur Lebensretterin wurde. Ein silberner Pokal als Geschenk an den Hanauer Gründer der Firma Heraeus oder eine metallene Geldkassette aus Kriegszeiten, die erst verschwand und dann irgendwann im Fußballstadion von Frankfurt wiederauftauchte.
Viele der Stücke, gefertigt in der Stadt, verstreuten sich auf der Welt, um letztlich ihren Weg zurück nach Hanau und schließlich zum Jubiläum in das Goldschmiedehaus zu finden. Jedes einzelne erzählt seine ganz eigene kleine Geschichte und dokumentiert die bewegten Zeiten von Hanau als Zentrum des Goldschmiedehandwerks.
Familienschätze
22.10.2017 – 28.1.2018, Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
Altstädter Markt 6, D-63450 Hanau
Tel.: +49-6181-256556
Di – So 11 – 17 Uhr
www.goldschmiedehaus.com
Text aus der kunst:art 58
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