Die Khello-Brüder

24.10.2019 | Khello Brüder

Wer sind diese Menschen eigentlich, vor denen sich so viele fürchten? Selten erfährt man etwas über ihr Leben und über ihre Flucht. Wie und warum sind sie nach Deutschland gekommen, was haben sie dabei erlebt und wie erging es ihnen seither? Die Brüder Khello sind zwei Flüchtlinge aus Aleppo, die jetzt in Deutschland leben, und der Film erzählt einen Teil ihrer Geschichte.

Tarek kam bereits 2013 als sogenannter Kontingentsflüchtling nach Deutschland. Er ist Journalist und musste in seiner Heimat um sein Leben fürchten. Als offiziell anerkannter Flüchtling bekam er jede notwendige Unterstützung: Wohnung, Deutschkurse, Anerkennung. Dennoch war ein Einleben schwer, dauerte es doch, bis er auch in Deutschland wieder seinem Beruf nachgehen konnte. Viel schwerer war es jedoch für Zakwan, seinen Bruder. Der Künstler floh erst spät aus Aleppo, seine Bilder und seine Studenten wollte er nicht im Stich lassen. Er flieht erst 2015 über das Mittelmeer nach Griechenland und kommt schließlich – am Ende seiner Kräfte – in Deutschland an. Als Maler fällt es ihm allerdings ungleich leichter als seinem Bruder, beruflich weiterzumachen.

Sicher, es sind nur zwei Einzelschicksale. Doch der gesamte so von manchen bezeichnete „Flüchtlingsstrom“ besteht in Wahrheit aus vielen Einzelschicksalen. Und auch wenn die Khello-Brüder hinsichtlich ihrer Bildung und ihres Integrationswillens vermutlich sehr privilegiert sind, so sind doch viele ihrer Erfahrungen, ihrer Ängste und Hoffnungen ähnlich denen ihrer Schicksalsgenossen. Unbedingt sehenswert!

Khello Brüder
D 2018, Doku, 77 Min
Ein Film von Hille Norden.
mit Tarek und Zakwan Khello
Filmstart: 24.10.2019

Text: Christian Corvin
Bild: Verleih: Barnsteiner Film
Erstveröffentlichung in kunst:art 69