William Wauer gehört sicher nicht zu den ganz geläufigen Künstlernamen – und doch begegnet er uns als eine so eigenwillige wie vor allem aber unglaublich vielseitige Künstlerpersönlichkeit, die im weiteren Umfeld des Expressionismus unübersehbare Spuren hinterlassen hat. Die einst in Hannover gegründete, aber schon lange in Hamburg beheimatete Galerie Hans Brockstedt möchte nun mit einer umfassenden Präsentation seiner Werke Wauer wieder ins Gespräch bringen.
William Ernst Hermann Wauer, 1866 geboren, besuchte die Kunstakademien von Dresden, Berlin und München, belegte daneben aber auch Philosophie und Kunstgeschichte. Er war in der Folge – zumeist in Berlin – tätig als Kunstkritiker, Feuilletonredakteur, Theaterregisseur und Werbeexperte. Das damals noch ganz junge Medium Film reizte seine Erfindungskraft, in einer eigenen Produktionsgesellschaft entstand ab 1913 eine ganze Anzahl von Filmen im expressionistischen Genre. In der bildenden Kunst fesselten den vielfach Begabten Grafik, Malerei und die Bildhauerei: Bekannt wurde William Wauer hier mit kubistischen Porträts, vor allem mit der fast zur Ikone des Expressionismus gewordenen Büste von Herwarth Walden, an dessen Zeitschrift „Sturm“ der schreibende Künstler gleichfalls beteiligt war. In den 1920ern wirkte Wauer, der auch sonst pädagogisch interessiert war, am Bauhaus. Plastische Werke des 1962 gestorbenen Künstlers, aber auch solche auf Leinwand und Papier, sind nun bei Brockstedt zu sehen.
William Wauer
5.9. – 31.12.2019
Galerie Brockstedt
Magdalenen Str. 11
D-20148 Hamburg
Tel.: +49-40-4104091
Di – Fr 10 – 18 Uhr
www.brockstedt.com
Bild: Galerie Brockstedt
Erstveröffentlichung in kunst:art 69