Leid sichtbar machen …

31.10.2019 – 1.3.2020 | Deichtorhallen Hamburg

Kriegs- und Krisenfotografen sind eine ganz eigene, teils bewunderte, teils abschreckende Spezies unter den Fotografen. Sie sind ganz nah dran am Leid und fotografieren es: Einerseits profitieren sie vom Leid, es ist ihr Produkt, andererseits erleben sie es mit, bringen sich selbst in Gefahr. Und nicht wenige bringt diese Arbeit auch wirklich irgendwann einmal um … Paolo Pellegrin (* 1964) ist ein Kriegs- und Krisenfotograf. Der Italiener, der seit 2001 für die bekannte Agentur Magnum arbeitet, erhielt für seine Werke schon viele Preise und zahlreiche Ausstellungen. Wichtig ist Pellegrin aber vor allem, dass er mit seinen Fotografien das weltweite Leid sichtbar macht und es für das kollektive Gedächtnis aufzeichnet. Dank Fotografen wie Pellegrin kann zumindest niemand behaupten, er hätte nichts vom Leid der betroffenen Menschen gewusst … In Hamburg werden mehr als 200 Werke des Fotografen gezeigt, daneben auch Notizbücher, Skizzen, Drucke, Negative, Folien, gedruckte Ephemera und eine spektakuläre Installation von Paolo Pellegrin.

So nah dran an den Bildern man auch in Zeitschriften sein mag, sie sind immer klein, maximal eine Seite groß – so oder ähnlich wie auf dieser Seite. Ausstellungen von Fotografien bieten im Idealfall die Möglichkeit, dass Bilder im großen Format, teils fast in Plakatgröße gezeigt werden, so dass man sich fast in ihnen befindet. Wohl kaum eine andere Institution bietet diese Möglichkeit so gut wie die Deichtorhallen in Hamburg!

Paolo Pellegrin. Un’Antologia
31.10.2019 – 1.3.2020
Deichtorhallen Hamburg
Haus der Photographie
Deichtorstr. 1-2
D-20095 Hamburg
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 7 €
www.deichtorhallen.de

Text: Christian Corvin
Bild: Deichtorhallen Hamburg
Erstveröffentlichung in kunst:art 70