Koexistenz!

17.1. – 22.3.2020 | Kunsthaus Zürich

Olafur Eliasson (* 1967) ist einer der progressivsten Künstler seiner Generation. Meist geht es bei seinen Kunstwerken um die Verschränkung von Technik und Natur, vorzugsweise Licht, Wasser und Reflexionen. Die Treppe in Form einer Doppelhelix (München 2004/5), der Dufttunnel aus stark duftenden Blumen (Botanischer Garten Gütersloh 2006), die Fassade des Konzerthauses Harpa in Reykjavik (2011) oder die Lichtinstallation auf dem Dach des Portikus in Frankfurt (2006). Besonders spektakulär war das Projekt Green River (1998–2001), bei dem Eliasson Flüsse an verschiedenen Orten der Welt mit harmloser Lebensmittelfarbe färbte, die Anwohner nicht informierte und die Reaktionen der Menschen mit in das Kunstwerk einbezog.

Nun hat Eliasson in Zürich eine neue Lichtinstallation im Bührlesaal des Kunsthauses geplant. Die Installation behandelt das Zusammenleben des Menschen mit anderen Lebewesen auf der Erde, was de facto zur Zeit eine Konkurrenzsituation darstellt. Eliasson wünscht sich aber ein konstruktives Zusammenleben, oder wie es das Museum formuliert: „Eliasson plädiert für eine Welt, die auf Koexistenz und Zusammenarbeit setzt“. Damit ordnet sich diese Arbeit in die Reihe vieler Werke von Eliasson ein, deren Anliegen immer gesellschaftlich relevant sein muss. Es geht meist ums Ganze: Das Fortbestehen der Spezies Mensch, das gefährdet ist, wenn der Mensch mit der Umwelt und den anderen Mitbewohnern der Erde weiter so umgeht wie bisher. Dass Eliasson weitermacht, zeigt, dass er ein großer Optimist ist!

Olafur Eliasson. Symbiotic seeing
17.1. – 22.3.2020
Kunsthaus Zürich
Heimplatz 1
CH-8001 Zürich
Tel.: +41-44-2538484
Di – So 10 – 18 Uhr, Mi + Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 23 CHF, erm. 18 CHF
www.kunsthaus.ch

Text: Christian Corvin
Bild: Kunsthaus Zürich
Erstveröffentlichung in kunst:art 71