Rückblick

Verlängert bis : 29.08. 2021 | Kunsthalle Talstrasse

Bekannt wurde er vor allem durch seine Aktfotografie: der 1926 in Leipzig geborene Günter Rössler. Als 1979 das Kunsthaus Grimma erstmals diese Akte ausstellte, sorgte diese Ausstellung für Aufsehen in der DDR. Was die Aktfotografie von Rössler auszeichnet, ist, dass er immer die Würde der Frau wahrte und die Arbeiten von einer hohen ästhetischen Qualität sind.

Von 1954 bis 1990 arbeitete der Fotograf überwiegend für DDR-Modemagazine und die Monatszeitschrift „Das Magazin“, in der seine Aktfotos veröffentlicht wurden. In der Regel war es beim Erscheinen ruckzuck ausverkauft. 1984 veröffentlichte der Playboy einen zehnseitigen Beitrag mit Rösslers Fotos über Mädchen in der DDR, der ihn schlagartig im Westen bekannt machte.
Günter Rössler allein auf seine Aktfotos zu beschränken, würde dem umfangreichen Schaffen des Künstlers nicht gerecht werden. Seine Modefotografien und Reportagen stehen der Intensität mit der Beschäftigung des weiblichen Aktes in nichts nach. Mit der gleichen Genialität drückte Rössler dabei auf den Auflöser.

Der Fotograf verstarb 2013 und hinterließ Hunderte von Abzügen. Oft im Zusammenhang mit Layouts, Vorstudien und späteren Abdrucken in verschiedenen Zeitschriften. Der Schau gelingt es mit diesem Fund, das Gesamtwerk Rösslers dem Betrachter näher zu bringen. Es zeigt den Fotografen als den sensiblen Menschen, der immer darauf bedacht war – egal was er ablichtete – der gesamten Situation gerecht zu werden. Er war einer, der die Schönheit des Lebens liebte.

 

 

Günter Rössler – AugenBlicke
28.11.2020 – 11. 4. 2021
Kunsthalle Talstrasse
Talstr. 23
D-06120 Halle (Saale)
Tel.: +49-345-5507510
Mi – Fr 12 – 19 Uhr, Sa + So | 14-18 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 5 €
www.kunstverein-talstrasse.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthalle Talstrasse
Erstveröffentlichung in kunst:art 76