Ursprünglich war die Ausstellung von Anri Sala für 2020 geplant. Nun findet sie zeitgleich mit den Bregenzer Festspielen statt. Das ist kein Zufall, denn in Anri Salas Arbeiten spielen musikalische Phänomene eine übergeordnete Rolle. Anri Sala wurde in Tirana (Albanien) geboren. Von 1992 bis 1996 studierte er Kunst an der Albanischen Kunstakademie. Danach setzte er seine Studien im Fach Video in Paris fort und hängte anschließend ein Studium der Filmregie im nordfranzösischen Tourcoing dran. 2013 vertrat er Frankreich auf der Biennale in Venedig. Sein Werk ist überwiegend vom Video geprägt. Anri Sala lebt und arbeitet in Berlin.
In Bregenz zeigt der Künstler transformative und zeitbasierte Werke, die sich aus einem dichten Beziehungsnetz aus Klang, Bild und Architketur entwickelt haben. Fester Bestandteil der Schau ist das Video. Im Gegensatz zum Film, der eine Geschichte erzählt und dessen Hauptbestandteil die Schauspieler sind, steht bei dem Künstler die Musik im Vordergrund. Das Filmische entsteht bei ihm aus dem Musikalischen. Bei der Musik zum Film geht der Komponist auf die Handlung ein, bei Sala ist es genau umgekehrt. Seine Handlung im Film entwickelt sich aus der Musik heraus. Die Akustik des Kunsthauses ist wie geschaffen für die Videos und der perfekte Resonanzkörper für die Arbeiten, die es dem Besucher ermöglichen, mit ihnen in einen Dialog treten zu können. Für die Schau hat der Künstler neue Werke geschaffen, wie den freischwebenden Plattenspieler in einer Kapsel.
Anri Sala
17.7. – 10.10.2021
Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz
A-6900 Bregenz
Tel.: +43-5574-485940
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 11 €, erm. 7 – 9 €
www.kunsthaus-bregenz.at
Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthaus Bregenz
Erstveröffentlichun in kunst:art 80