Es ist die erste umfassende Ausstellung, die der Verein “Das verborgene Museum” in der “Berlinerischen Galerie” präsentiert, die einen umfassenden Einblick in das Werk der Bildhauerin Louise Stomps ermöglicht. Die 1900 in Berlin geborene Künstlerin heiratete mit 18 Jahren, bekam zwei Kinder und ließ sich zehn Jahre später scheiden. 1918 begann sie intensiv zu zeichnen und zu modellieren. Nach der Scheidung wandte sie sich der Kunst zu und pfiff auf die Vorurteile, Künstlerinnen seien besser im Kunsthandwerk aufgehoben. Zwischen 1928 und 1932 nahm sie am Abendunterricht der Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Künste in Berlin teil. Außerdem besuchte sie bei Milly Stegner (1881–1948) die Bildhauerinnenklasse des Vereins der Berliner Künstlerinnen.
Von ihren Arbeiten der 1930er Jahre sind nach einem Bombengriff im Zweiten Weltkrieg auf ihr Atelier nur wenige erhalten. Die am eigenen Leib gemachten Kriegserfahrungen prägte nach dem Krieg ihr Schaffen. Die Künstlerin liebte es, mit Holz zu arbeiten. Einer der Gründe, die sie 1960 dazu bewegten, ins bayerische Rechtmehring bei Wasserburg im Inntal in eine alte Kumpfmühle zu ziehen. Hier ließ sie sich von der Natur inspirieren. 1988 verstarb Louise Stomps an den Folgen eines Motorradunfalls – Motorrad fuhr sie seit 1958.
An die neunzig Skulpturen zeigen die Entwicklung und den Richtungswechsel vom Figürlichen ins Abstrakte in der Bildhauerei der Künstlerin. Dabei gibt es viel zu entdecken und werden die Betrachter zum Nachdenken angeregt.
Louise Stomps. Natur gestalten
15.10.2021 – 17.1.2022
Das verborgene Museum
zu Gast in der Berlinischen Galerie
Alte Jakobstr. 124-128
D-10969 Berlin
Tel.: +49-30-78902600
Mo + Mi – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 5 €
www.dasverborgenemuseum.de
Text: Nadja Naumann
Bild: Das verborgene Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 81