Der Astronom, Physiker, Mathematiker und Naturphilosoph Johannes Kepler (1571–1630) wurde vor 450 Jahren geboren. Das Schlossmuseum Linz nimmt das zum Anlass, dem Allround-Talent und klugen Kopf eine Hommage zu widmen. Das kommt nicht von ungefähr. Kepler war von 1594 bis 1600 Mathematiker des Landes Steiermark in Graz. Später wurde er kaiserlicher Mathematiker in Prag bis 1627 und arbeitete zusätzlich von 1612 bis 1626 in Linz als oberösterreichischer Provinzmathematiker. Die Universität von Linz trägt seinen Namen. Die Ausstellung pendelt zwischen den unermesslichen Weiten des Universums und dem kleinsten mikroskopisch sichtbar gemachten Stück Natur. Die wissenschaftliche Umspannung der Welt wird durch die Kunst kontrastiert. Dabei werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Arbeiten der Künstler zuweilen ironisch und humorvoll eingearbeitet.
Kepler lebte in der Zeit, in der zwischen Astronomie und Astrologie nicht eindeutig unterschieden wurde. In den freien Künsten waren beide Disziplinen einem Zweig der Mathematik zugeordnet und unterschieden sich zu Physik und Philosophie. Der spielerische Umgang mit Keplers wissenschaftlichen Erkenntnissen, der in Linz übrigens das Problem des korrekten Befüllens von Weinfässern mathematisch löste, führt zu erstaunlichen Ergebnissen. In Form von Szenen leitet die Ausstellung den Besucher durch die themenbezogenen künstlerischen Arbeiten, die von Beispielen und Zitaten aus den Naturwissenschaften begleitet und ergänzt werden.
Weltmaschine. Kunst und Naturwissenschaft
17.11.2021 – 13.3.2022
Schlossmuseum Linz
Schlossberg 1
A-4020 Linz
Tel.: +43-732-772052300
Di – So, Fei: 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6,50 €, erm. 4,50 €
www.ooelkg.at
Text: Nadja Naumann
Bild: Schlossmuseum Linz
Erstveröffentlichung in kunst:art 82
