Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Was haben uns dann wohl „Sprechende Bilder“ zu sagen? Das kann man derzeit in der Kunsthalle Göppingen auf kurzweilige Art und Weise herausfinden. Die Kuratorin Eva Paulitsch hat ganz nach ihrem Credo „Die Kunsthalle ist kein Hort der Hochkultur“ mit der Präsentation „Sprechende Bilder. Graphic Novel & Comic“ an die Realität der Menschen angedockt. An die vielschichtigen Lebensentwürfe der Besucher wie zugleich an die der 12 an der Gruppenausstellung beteiligten Künstler. Die Ausstellung bietet mit über fünfzig Arbeiten einen Einblick in die facettenreiche Comiczeichner-Szene aus dem deutschsprachigen Raum.
Ein Dutzend Künstler, das bedeutet für den Betrachter, dass er ebenso viele unterschiedlichen Genres, Zeichenstile und Strömungen entdecken kann. Was die Künstler eint, ist ihre Vielseitigkeit und Innovation. So ist Stefanie Leinhos mit großen minimalistischen Wandzeichnungen vertreten. Die flächigen, gezackten Scherenschnitte von Kati Szilágyi sind dagegen umwerfend detailliert und voller Energie. Zu sehen gibt es Collagen von Katharina Kulenkampff und textile Arbeiten von Jul Gordon neben begehbaren Comicpanels des Duo Sourati (Christina Laube und Mehrdad Zaeri) und Josephine Wolff . Sheree Domingo liefert mit ihrem Comic die Einsicht, dass ein Hund den Therapeuten nicht ersetzen kann. Ein Soundtrack eröffnet dem Publikum eine zusätzliche Erfahrungsebene. Mit Ruohan Wangs Fassadenbespielung und Max Haslauers Schaufenstergestaltung im Göppinger Stadtraum hat die Kunst schließlich mitten ins Leben Einzug gehalten.
Sprechende Bilder. Graphic Novel – Bildergeschichten – Comic
15.3. – 26.6.2022
Kunsthalle Göppingen
Marstallstr. 55
D-73033 Göppingen
Tel.: +49-7161-6504211
Di – Fr 13 – 19 Uhr, Sa + So 11 – 19 Uhr
Eintritt: 2 €, erm. 1 €
www.kunsthalle-goeppingen.de
Text: Stefan Simon
Bild: Kunsthalle Göppingen
Erstveröffentlichung in kunst:art 84
