Das Museum der Moderne in Salzburg zeigt eine Ausstellung des zeitgenössischen Künstlers Heimo Zobernig (* 1958). Zobernig stammt ursprünglich aus Kärnten, studierte Kunst in Wien und hatte Professuren in Frankfurt, Hamburg und zuletzt Wien. Hier wohnt und arbeitet er seit Langem. Seine Kunstwerke gestaltet er in verschiedenen Medien wie Installation, Performance, architektonische Intervention, Video, Malerei und Skulptur. Er begann seine Karriere in den 70er-Jahren als Bühnendesigner und Performer, wendete sich aber in den 80er-Jahren der abstrakten Malerei zu.
Zobernig lehnt die Idee der klassischen Komposition ab. Er interessiert sich für den Konstruktivismus, Farbtheorien und geometrische Abstraktion. Er hinterfragt die formale Sprache des Modernismus und die Hauptthese der Minimal Art „You get what you see“. Er spiegelt eine „nüchterne, transzendenzlose Sicht auf die Welt“, so Zobernig selbst. Er sieht Kunst als ein Kommunikationssystem.
Eine große Werksausstellung gab es 2013 in der Reina Sofia in Madrid und im Kunsthaus Graz. Die Salzburger Schau konzentriert sich jetzt auf sein grafisches Werk. Zobernig interessiert sich für das Verhältnis von Form und Funktion in Künstlerbüchern, Kataloggestaltung und Grafikdesign und beschäftigt sich intensiv mit Typografie, Sprache, Ordnungssystemen und Farbenlehren. Mit Beispielen aus Bibliothek, Archiv und Sammlung dokumentiert die Schau die Auseinandersetzung des Künstlers mit „den sprachlichen und visuellen Bedingungen des künstlerischen Publizierens.“
Heimo Zobernig. Grafische Arbeiten
26.2. – 22.5.2022
Museum der Moderne Salzburg
Mönchsberg 32
A-5020 Salzburg
Tel.: +43-662-842220
Di – So 10 – 18 Uhr , Mi 10 – 20 Uhr
Eintritt: 13 €, erm. 10 €
www.museumdermoderne.at
Text: Liane Wendt
Bild: Museum der Moderne Salzburg
Erstveröffentlichung in kunst:art 84