Sie gehört zu den führenden Vertreterinnen der „Leipziger Schule“: die deutsch-bulgarische Künstlerin Alexandra Müller-Jontschewa. Aus Anlass ihres 75. Geburtstages widmet ihr das Panorama Museum in Bad Frankenhausen eine umfassende Retrospektive, in der rund siebzig Gemälde und dreißig Zeichnungen präsentiert werden.
Die in Sofia geborene Künstlerin kam 1967 in die DDR und studierte bis 1972 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, unter anderem bei Werner Tübke. Ihr Diplom schloss sie in Ausstellungsgestaltung und Gebrauchsgrafik ab. 1972 heiratete sie den Maler und Grafiker Hans-Peter Müller. Das Paar arbeitet seitdem in einem gemeinsamen Atelier in Weida.
Die Künstlerin beherrscht den altermeisterlichen Manierismus. Thematisch bewegen sich ihre Arbeiten im Reich von Mythos, Sage und Geschichte. Dabei taucht sie tief in die Geschichten ein, die sie auf die Leinwand bannt. Die Liebe zum Detail ist in jedem ihrer Werke sichtbar und begeistert. Egal welches Sujet, sie arbeitet immer genau und voller Freude. Eine Freude, die auf den Betrachter förmlich überspringt. Die Ästhetik der Gemälde und Sorgfalt sind zwar manieristisch, aber Alexandra Müller-Jontschewa hat dabei ihren eigenen Stil entwickelt. Wie bei Werner Tübke spielt das Personal eine bedeutende Rolle in ihren Bildern, aber auch hier zeigt sich ein eigenes Profil, das mit der Vergangenheit und der Gegenwart in der Darstellung spielerisch umgeht. Die Loslösung vom Lehrer zeichnet die außergewöhnliche Künstlerin aus.
Alexandra Müller-Jontschewa. Gefährdetes Paradies
4.3. – 18.6.2023
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9
D-06567 Bad Frankenhausen
Tel.: +49-34671-6190
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 7 €
www.panorama-museum.de
Text: Nadja Naumann
Bild: Panorama Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 90