
In der Mitte gefangen
Die gegenwärtigen globalen Kriege lassen das Konzept der Neutralität wieder in den Fokus rücken. Das Aargauer Kunsthaus präsentiert 14 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die dieses Thema durch die Brille der Schweiz als Standort internationaler Organisationen und multinationaler Konzerne sowie als idealisiertes Paradies des Friedens und Wohlstands betrachten. Thomas Hirschorns komplexe Skulptur „Wirtschaftsland Davos“ (2001) wurde selbst so etwas wie ein Mythos und ist zum ersten Mal seit 2011 wieder in diesem Ausstellungsraum zu sehen. Der Vertreter der Schweiz auf der Biennale in Venedig 2024, Guerreiro do Divino Amor, hat eine dreiteilige Rauminstallation mit dem Titel „Le Miracle d‘ Helvetia“ (Das Wunder von Helvetia, 2022) geschaffen, die mit der kulturellen Bedeutung von Helvetia, der weiblichen Personifikation der Seele und des Geistes des Landes, spielt. Werke von Denise Bertschi, Caroline Bachmann, Felix Stöckle und Kim da Motta sind weitere Highlights der Schau.
Wie neutral kann eine Institution, auch eine Kunstinstitution, sein? Die Schweiz fühlt sich von vielen Seiten unter Druck gesetzt, in einer von Konflikten geprägten Welt bestimmte Positionen einzunehmen. Das bewährte und geschätzte Schweizer „Neutralitätsmodell“ ist nun Gegenstand intensiver Diskussionen aus der Perspektive des Völkerrechts und der Ethik. Diese Ausstellung lädt Künstlerinnen und Künstler ein, ihre Sichtweise in Form von künstlerischen Arbeiten mitzuteilen.
Modell Neutralität
1.2. – 11.5.2025
Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH-5001 Aarau
Tel.: +41-62-8352330
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 17 CHF, erm. 12 CHF
www.aargauerkunsthaus.ch