Leiko Ikemura in der Kunsthalle Emden

bis zum 11.05.2025 I Kunsthalle Emden

Leiko Ikemura, Liegende in gelbem Kleid, 1997/2008

Floating Spheres

Die Emder Kunsthalle verdankt Gründung und ursprüngliche Ausrichtung bekanntlich dem Enthusiasmus des Stifterpaares Eske und Henri Nannen, deren besondere Liebe der ausdrucksmächtigen und farbstarken Kunst des deutschen Expressionismus galt, einer Bewegung also, deren Höhepunkt inzwischen gut 100 Jahre zurückliegt. Die aktuelle Sonderschau schlägt mit der japanisch-schweizerischen Künstlerin Leiko Ikemura (* 1951) einen spannenden Bogen über dieses Jahrhundert hinweg. Einen Bogen insofern, als Ikemura in ihrem Selbstverständnis zwar dezidiert von heute ist, sich aber doch immer wieder auf die Tradition bezieht. Tradition, das heißt in ihrem Falle die Kunst der japanischen Herkunft, aber ebenso die der europäischen Welt. Das passt bestens zum hauseigenen Sammlungsschwerpunkt, denn die Künstler von Brücke und Blauem Reiter ließen sich damals bei ihrer Suche nach neuen Wegen vielfach anregen von außereuropäischer (und gern auch asiatischer) Kunst. Und noch eine Gemeinsamkeit: Wie seinerzeit Kirchner und Co. überschreitet Ikemura nonchalant die Gattungsgrenzen, indem sie neben dem gewohnten malerisch-zeichnerischen Werkzeug auch einmal zu Ton und Glas greift.

„Es sind Einladungen zum Eintauchen in eine Welt, in der die vermeintliche Gewissheit der Gesetzmäßigkeiten unserer Realität in Frage gestellt wird“, so sagt es Lisa F. Mattheis, wissenschaftliche Direktorin der Kunsthalle, zu den Werken Ikemuras. Ein „sinnlicher Gegenentwurf zur steten Entfremdung der Moderne“ also: Da sind die alten Expressionisten doch gar einmal nicht so weit weg.

Leiko Ikemura. Floating Spheres
bis zum 11.05.2025
Kunsthalle Emden
Hinter dem Rahmen 13
26721 Emden
Tel.: +49-4921-975050
Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 7 €
www.kunsthalle-emden.de