von Karin Gerwens //
Für Angelika Kaufmann war die Porträtmalerei ein einträgliches Geschäft: Im 18. Jahrhundert war es nicht ungewöhnlich, wenn ein Adeliger oder jemand aus dem aufstrebenden Bürgertum ein Porträt von sich anfertigen ließ. Gründe hier für gab es viele: Man ließ sich zum Beispiel für die Ahnengalerie malen, manchmal brauchte man auch ein Bild zum Repräsentieren. Reisenden wurden zur Erinnerung Porträts mitgegeben.
Ein Porträt erfüllte bestimmte Funktionen: Dem Zeitgeist entsprechend sollten bestimmte Charaktereigenschaften hervorgehoben werden. Ganz im Sinne der englischen Porträtmalerei bestand der Wunsch, auszusehen und zu wirken wie ein englischer Gentleman: gütig, tugendhaft und gebildet. Dazu gehörte ein bestimmter milder Gesichtsausdruck und Kleidung, die dem jeweiligen Stand entsprach.
Angelika Kaufmann war eine begabte Porträtmalerin, zu ihren Auftraggebern gehörten einige hochrangige Persönlichkeiten wie zum Beispiel der König von Neapel und Sizilien, ein französischer Wissenschaftler und ein englischer Konsul. Nach den erfolgreichen Sommerausstellungen der letzten Jahre – „Das bin ich“, mit Kinderporträts von Angelika Kaufmann, und „Ich sehe mich“, mit Frauenporträts – kommen nun die Männer an die Reihe. In der Ausstellung „Er ist wer. Männerporträts von Angelika Kaufmann“ kann man viel lernen über die Stellung des Mannes in der damaligen Gesellschaft, über die Kleiderordnung und über den Zeitgeist.
Er ist wer.
Männerporträts von Angelika Kauffmann
1.5. – 28.10.2018
Angelika Kauffmann Museum
Brand 34
A-6867 Schwarzenberg
Tel.: +43-5512-26455
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 7,50 €, erm. 2 – 5,50 €
www.angelika-kauffmann.com
Erstveröffentlichung in kunst:art 61.
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