Kunstschätze zum Jubiläum

16.2. – 10.6.2019 | Albertina

Friedrich von Amerling, Junges Mädchen, 1834 (© Liechtenstein, The Princely Collections, Vaduz Vienna)

Die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein in der Albertina Karin Gerwens

Das Haus Liechtenstein gehört zu den ältesten Fürstentümern Mitteleuropas. Im Familienbesitz befindet sich eine beachtliche Kunstsammlung, die hochkarätige Schätze der europäischen Kunstgeschichte beherbergt und zu der zahlreiche Meisterwerke, von der Frührenaissance bis zur europäischen Romantik, zählen.

Die Fürstliche Sammlung beinhaltet circa 1.700 Exponate mit einem umfassenden Bestand aus der Zeit des Biedermeier sowie wertvollen Skulpturen und Möbeln. Bis in die heutige Zeit wird die Sammlung stetig erweitert und vervollständigt, um Verluste, die während der NS-Herrschaft und nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden sind, zu kompensieren und die Sammlung insgesamt zu verfeinern.

Das Jahr 1719 ist das Gründungsjahr des Fürstentums Liechtenstein. Anlässlich dieses Jubiläums richtet das Kunstmuseum Albertina in Wien eine Ausstellung aus, die erstmals einen umfassenden Überblick über den Bestand der Fürstlichen Sammlung bietet und darüber hinaus Neuzugänge der letzten 15 Jahre präsentiert.

Friedrich von Amerling gehörte im 19. Jahrhundert zu den beliebtesten Malern Österreichs. Er ist bekannt für seine stimmungsvollen Porträts, Brustbilder, die er mit wenigen Details und Farben nuancenreich auf die Leinwand brachte. „Mädchen mit Strohhut“ (1835) gehört zu seinen bekanntesten Bildern und gilt als eines seiner Hauptwerke. In der Albertina wird es mit weiteren Arbeiten des Künstlers einem breiten Publikum präsentiert. Zu dem großen Umfang an Meisterwerken aus der Zeit des Biedermeier gehören circa 20 Arbeiten von Amerling. „Mädchen mit Strohhut“ konnte im Jahr 2008 für die Sammlung wiedererworben werden, nachdem es vom Belvedere restituiert worden ist.

Ferdinand Georg Waldmüller war ein Zeitgenosse Friedrich von Amerlings. Als vielseitiger Maler war er mit seinen Porträts ebenso erfolgreich wie in der Landschafts- und Genremalerei. Für seine detailreichen und realitätsgetreuen Darstellungen von Landschaften und Bauernalltag verließ er als einer der ersten die Räumlichkeiten der Akademie und ging zum Studium hinaus in die Natur. Eine Auswahl seiner Arbeiten wird in der Sammlungspräsentation zu besichtigen sein, ebenso wie Kunstwerke von Peter Paul Rubens, darunter „Venus vor dem Spiegel“ (1614/15) und das „Portrait der Clara Serena Rubens, Tochter des Künstlers“ (1611–1623) sowie zahlreichen weiteren namhaften Künstlern aus der Sammlung.

Eine weitere Ausstellung mit Exponaten aus der Sammlung Liechtenstein in den Räumen der Albertina gewährt einen Einblick in das Wiener Aquarell des Biedermeiers. Nicht nur schön anzusehen, sondern auch lehrreich sind die Aquarelle von Franz Anton von Scheidel: Die Studienobjekte zeigen detailliert das Aussehen von Lebewesen wie Vögeln und Fischen und stellen eine Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft dar.

Rubens bis Makart. Die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein
16.2. – 10.6.2019
Albertina
Albertinaplatz 1
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-534830
Täglich 10 – 18 Uhr, Mi + Fr 10 – 21 Uhr
Eintritt: 16 €, erm. 11 €
www.albertina.at

Text: Karin Gerwens, Bild: Albertina
Erstveröffentlichung in kunst:art 65