Wer schon immer wissen wollte, wie ein Film entsteht, der hat vom 4. bis zum 13. Juli Gelegenheit dazu, selbst mitzuspielen. Natürlich handelt sich dabei um einen experimentellen Film von Liam Gillick. Die Hauptrollen werden die Künstler der Gruppe Gelatin spielen. Titel des Films ist „Stinking Dawn“, und er wird die Grenzen menschlicher Toleranz angesichts von Unterdrückung, politischen Krisen und überbordender Selbsttäuschung ausloten. Vor allem geht es um Macht, die ausgeübt und missbraucht wird. Regisseur und Drehbuchautor Liam Gillick tippt die Texte selbst auf einer alten Schreibmaschine und verteilt die Rollen an von ihm spontan ausgewählte Akteure.
Der Film spielt in einem begehbaren und sich wandelnden Bühnenbild, das aus einer monumentalen Bauklotz-Architektur aus Kolonnaden, Amphitheatern, Nachtclub-Interieurs und Gefängniszellen besteht. Die Uraufführung des Films wird im Herbst 2019 an einem noch nicht genannten Ort außerhalb der Kunsthalle Wien stattfinden. Die Ausstellung wird die Fortschritte der Entstehung des Films zeigen.
Der New Yorker Künstler Liam Gillick und Gelatin haben bereits in den frühen 2000er Jahren über das Projekt „Stinking Dawn“ gesprochen. Gelatin sind vier Wiener Künstler, die sich 1978 in einem Ferienlager kennen lernten und seitdem zusammen arbeiten. Seit 1993 stellen sie international aus. Wie Liam Gillick suchen Gelatin immer wieder neue Konzeptionen für ihre Arbeiten. Dabei beziehen sie neueste gesellschaftliche Ereignisse und Veränderungen mit ein.
Gelatin & Liam Gillick. Stinking Dawn
5.7. – 6.10.2019
Kunsthalle Wien Museumsquartier
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
Tel.: +43-1-521890
Di – So 11 – 19 Uhr, Do 11 – 21 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 6 €
www.kunsthallewien.at
Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthalle Wien Museumsquartier
Erstveröffentlichung in kunst:art 68
