ARTIFICIAL PAINTING NO.2 – Florian Etti

31.07. - 12.09.2021 | Münchner Künstlerhaus

Florian Etti arbeitet seit über 30 Jahren als Bühnen- und Kostümbildner für Schauspiel, Oper und Ballett. Zuletzt mit Martin Schläpfer Mahlers 4. als Ballett an der Staatsoper Wien. Vor vier Jahren ist die elektronische Malerei zur Theaterarbeit dazu gekommen. Der Versuch mit dem Computer über die Innerlichkeit und Hinfälligkeit des Menschen zu arbeiten, scheint ein Widerspruch, da der Rechner nur rechnet. Die Herausforderung dabei ist genau diese Materialität dem Computer zu entlocken.
Die neue Ausstellung „Artificial Painting No. 2” geht eine simple aber vernachlässigte metaphysische Wette ein, dass der Mensch mehr ist als eine Zellansammlung in schicker Hülle. Die verwendeten digitalen Farben und Formen sprechen von dieser, zuweilen auch gefährlichen Innerlichkeit.
In der Ausstellung werden Bilder aus fünf unterschiedlichen Reihen gezeigt, die in den letzten Monaten entstanden sind. In der neuesten Reihe werden 3D Figuren mit Malereimotiven überzogen. Wie die heute allgegenwärtigen Bildschirme, Telefondisplays aber auch Tattoos erzeugt dies eine Vergrößerung der „Weltbildoberfläche”. Technisch sind es die komplexesten Bilder; ein Zusammenspiel von bis zu sieben Programmen.

been her befor – Etti

In „Painted Objects“ wird abstrakte Malerei in einfache Objekte gebannt. Die gebannte Malerei bringt die Formen – Zylinder, Würfel, Möbiusschleifen – fast zum Platzen und erzeugt aus der Innerlichkeit der abstrakten Malerei eine neue Ebene, die sich selbst reflektiert.

In Been Here Before”, wie der Titel andeutet, spricht diese abstrakte Reihe von der Abwesenheit des Menschen, von reiner Musikalität. Die Bilder bieten eine Landschaft für die Vorstellungskraft, die ähnlich wie Musik reine Emotionalität erzeugt.

deerz – Etti

Deer – Was für eine Sprache verwendet man für eine zeitgemäße digitale Darstellung des Menschen? Lässt sich Malerei in Elektronik übertragen? Hält die Tatsache, dass das Bild elektronisch ist, dem künstlerischen Anspruch auf eine wie auch immer geartete „Zeitgenössischkeit” stand? Oder öffnet es sogar eine Lücke in diesem Anspruch? Wichtig für diese Reihe ist der philosophische Begriff der „Realität einer Illusion”. Bezeichnet wird damit nicht die realistische Perfektion, sondern Illusion als Bestandteil des Menschen.

In „Deerz“ wird Zeichnung und Malerei auseinandergerissen. Alle eingesetzten digitalen Mittel stehen nebeneinander, übereinander, sind im ständigen Kampf miteinander und erzeugen so die musikalische Innenwelt.

 

ARTIFICIAL PAINTING NO.2 – Florian Etti
31.07. – 12.09.2021

Münchner Künstlerhaus
Lenbachplatz 8
80333 München

Telefon: 089 / 59 91 84 – 0
mail: info@kuenstlerhaus-muc.de
www.kuenstlerhaus-muc.de

Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten unter 089 599 184 14

Text und Bild: Münchner Künstlerhaus

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