Eine entscheidende Einschränkung gilt für die Kunst, die zeitgleich mit dem Berliner Gallery Weekend im Lichthof der Deutschen Telekom Hauptstadtrepräsentanz gezeigt wird: Sie muss auf oder aus Papier sein. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal hat sich die Messe von ihrer Mutter Positions emanzipiert, die sich unter den Berliner Kunstmessen als besonders stabil gezeigt hat. Auch die Spezialmesse ist erfolgreich. Über fünfzig Galerien bringen mehr als 140 künstlerische Positionen mit. Mit dem Schwerpunkt Papier gibt sie Spontankäufern größere Chancen, ebenso wie Einsteigern und jüngeren Sammelnden. Im Medium Papier haben auch etablierte Galerien Arbeiten im Angebot, die Kunst für eine breite Adressatengruppe erreichbar machen. An den vergangenen Ausgaben nahmen Thole Rothermund aus Hamburg, Bernhard Knaus Fine Art aus Frankfurt ebenso wie internationale Aussteller aus dem europäischen Ausland und vereinzelt darüber hinaus teil.
Eine weitere Eigenschaft der Kunst auf Papier ist die Nähe zu den Schaffenden. Eine Handzeichnung erzählt immer auch viel vom Schaffensprozess und lässt den Betrachter, mehr noch den Besitzer mitfühlen. Das Format einer überschaubar großen Veranstaltung wie der Paper Positions passt dazu. Würde sie noch wachsen, ginge wohl auch einiges von der Atmosphäre der Schau in Berlin Mitte verloren. So aber ist sie zu einem Fixpunkt im Berliner Kunstkalender geworden und expandiert mit dem Charakter einer Boutique-Messe lieber mit weiteren Ausgaben in anderen Städten als in einer vergrößerten Hauptstadtveranstaltung.
paper positions berlin
27.04. – 30.4.2023
Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz
Französische Str. 33 a-c
D-10117 Berlin
Tel.: +49-30-74073788
Do 18 – 21 Uhr (Eröffnung),
Fr 14 – 18 Uhr,
Sa 11 – 20 Uhr,
So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 18 €, erm. 10 €
www.paperpositions.com
Text: Jan Bykowski
Bild: Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsenz
Erstveröffentlichung in kunst:art 90
