Es ist schon traurig: In wenigen Tagen schließt das Essl Museum am Rande von Wien seine Pforten. Die Familie Essl hatte über viele Jahre großen wirtschaftlichen Erfolg (mit Baumärkten) und konnte sich auf dieser Grundlage eine tolle Kunstsammlung zusammenkaufen. Zu der Begeisterung für Kunst gesellte sich die Meinung, dass man der Gesellschaft etwas zurückgeben müsste. Deshalb blieben die Kunstwerke nicht versteckt, sondern wurden in einem eigens gebauten Museum gezeigt.
Die Globalisierung fordert von Unternehmen eine ständige Vergrößerung ihres Geschäfts, damit sie nicht von der Konkurrenz geschluckt werden. So auch bei den Baumärkten! Die Familie Essl hatte sich der Ausdehnung in Richtung Osten verschrieben, dabei aber scheinbar einige Dinge falsch gemacht (so munkelt man, dass der Einkauf bis zuletzt nicht zentral geschah). Fakt ist, dass das Unternehmen letztlich in finanzielle Schieflage geriet. Schlimm genug, eine Tragödie für die erfolgsverwöhnte Familie! Noch schlimmer aber für das Museum und die Sammlung – beides kann in der bisherigen Form nicht gehalten werden.
Nun laufen die letzten Tage: Noch bis zum 30.6. laufen die Open Days im Essl, danach gehen dort die Lichter aus, die Sammlung trennt sich von einigen „Filetstücken“ und wird ansonsten hinter verschlossenen Türen weiterbestehen. Eine Ära geht zu Ende, eine sehr schöne Ära. Leider!
Text: Mathias Fritzsche | Bild: Essl Museum
Externer Link: Essl Museum | Programm
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