Aufgabe der Provenienzforschung ist es, die Herkunft von Kunst- und Kulturobjekten zu klären. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Auffindung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kunst- und Kulturgut, das zwischen 1933 und 1945 den Besitzer wechselte.
Seit 2011 werden die Sammlungen des Landesmuseums systematisch auf ihre Herkunft überprüft. Ziel ist die lückenlose Aufarbeitung der jeweiligen Provenienz und die Identifizierung von potentiell vorhandenem NS‐Raubgut.
Die Ausstellung “Herkunft verpflichtet!” zieht nach rund sieben Jahren eine erste Zwischenbilanz. Sie lädt ein zu einem Entdeckungsgang, der die Geschichten hinter den ausgestellten Sammlungsstücken beleuchtet. Historische Dimensionen werden erläutert, zeitgeschichtliche Fragestellungen und wissenschaftliche Methoden und Prozesse veranschaulicht sowie gesellschaftliche Diskurse thematisiert.
Durch die erhöhte Medienpräsenz von Provenienzforschung in den letzten Jahren fielen immer wieder Schlüsselbegriffe wie “Raubkunst”, “Schwabinger Kunstfund” oder “Sammlung Gurlitt”, auf die auch die Ausstellung Bezug nimmt. Es entsteht ein Gesamtbild, das regionale und generelle Aspekte dieser Forschung verbindet.
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm sowie ein Schulprogramm für verschiedene Klassenstufen. Ein Katalog veranschaulicht von A wie “Auktion” bis Z wie “Zwangsverkauf” den Kunsthandel im ‘Dritten Reich’ und dient als handliches Kompendium zur Provenienzforschung in Nordwestdeutschland.
Text: Landesmuseum Oldenburg | Foto: Landesmuseum Oldenburg
Externer Link: Landesmuseum Oldenburg
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