von Nadja Naumann //
Das Gesamtwerk des Schweizer Künstlers Peter Travaglini (1927 – 2015) ist ebenso spannend wie vielfältig. Das Kunsthaus Grenchen würdigt den Ausnahmekünstler mit einer Hommage bestehend aus Plastiken, Objekten und Arbeiten auf Papier. Der bekannteste Bildhauer, Plastiker und erste Vertreter der Pop Art in der Schweiz war im Kanton Solothurn sein Leben lang kulturpolitisch aktiv. Bekannt wurde er mit seiner scherenschnittartigen typisierten menschlichen Figur, die auf zahlreichen öffentlichen Plätzen steht. Seine Experimentierfreudigkeit beschränkte sich nicht nur auf die Skulptur. Neben Zeichnungen und Skizzen seiner Skulpturen entstanden Gemälde, Druckgrafiken, Teppiche, Keramiken, Medaillen und Gebrauchsgrafik. Die Ausstellung ist zweigeteilt. Im Neubau stehen bis zum 16. Juli seine großformatigen Skulpturen im Mittelpunkt. Das Gesamtwerk wird bis zum 5. November in der Villa Girard chronologisch in seiner gesamten Bandbreite gezeigt.
Der in Büren an der Aare geborene Künstler besuchte die Gewerbeschule Solothurn und 1944 die Kunstgewerbeschule Vevey. Von 1946 bis 1949 besuchte er die Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand. Ab 1950 lebte er wieder in seinem Geburtsort. 1958 schuf er ein monumentales Betonglasfenster für die römisch-katholische Kirche Lyss im Kanton Bern, das ihm zu vielen öffentlichen Auftragswerken verhalf. Das Schlüsselwerk des Künstlers ist mit 49 überlebensgroßen Betonfiguren die Umgebungsgestaltung der Strafanstalt Witzwil aus dem Jahr 1983.
Text aus der kunst:art 56
Peter Travaglini
11.6. – 5.11.2017, Kunsthaus Grenchen
Bahnhofstr. 53. CH-2540 Grenchen
Tel.: +41-32-6525022
Mi – Sa 14 – 17 Uhr, So 11 – 17 Uhr, Eintritt: 5 CHF (freiwillig)
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