von Nadja Naumann //
Der Schweizer Künstler Gaël Sapin stellt im Kabinettraum des Hauses eine eigens dafür erarbeitete, rausmspezifische Zeichnung aus, die er in monatelanger Vorarbeit minutiös entwickelt hat. Die Schau ist Teil der wunderbaren Reihe Seitenwagen 2016 – 2017. Das Medium des in Zürich lebenden Künstlers ist die Zeichnung und Malerei. Seine großformatigen Arbeiten sind Tuschezeichnungen, die aus unzählbaren Mengen an Punkten und Linien bestehen, sie beschäftigen sich mit dem Thema Wahrnehmung. Er geht dabei auf ein aktuelles Thema ein, denn die schöne technische Welt stellt uns Menschen auf den Prüfstein, denn mittlerweile schaut jeder nur noch in sein Smartphone auf der Suche nach den neuesten Informationen, checken verschiedener Accounts oder Apps und, nicht zu vergessen, die sekundengenaue Pflege der sozialen Medien. Das verändert generell unsere Wahrnehmung im Alltag und im privaten Bereich. Wie nehmen wir unsere Umwelt überhaupt auf? Unleugbar hat sich unsere Wahrnehmung gewandelt und damit auch die Verantwortung für die Gesellschaft, denn plötzlich hat man zigtausend Followers und das hebt das Selbstbewusstsein. Ausgehend von diesem veränderten Alltag hinterfragt der Künstler, inwieweit wir uns von Technik beherrschen lassen. Schließlich nimmt sie uns so viele Dinge ab, aber wir verlieren dabei das Gefühl für unser Gegenüber, der genauso in sein Smartphone starrt wie man selbst auch. Der Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft setzt Sapin die Ursprünge der Demokratie entgegen.
Text aus der kunst:art 57
Gaël Sapin
20.8. – 29.10.2017, Kunst(Zeug)Haus
Schönbodenstr. 1, CH-8640 Rapperswil-Jona
Tel.: +41-55-2202080
Mi – Fr 14 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
www.kunstzeughaus.ch
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