Klangökologisches Gleichgewicht. – Klangkünstler Robin Minard im Kunstmuseum Magdeburg

24.10.2017 – 18.2.2018 | Kunstmuseum Magdeburg

Robin Minard, Silent Music, Mariposa (Detail), o.J. - Foto: Robin Minard.

 

von Paula Wunderlich //

 

Der 1953 in Montréal geborene Künstler, Komponist und obendrein Wahl-Weimaraner Robin Minard zieht mit seinen Klangwelten in das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg ein. Ende der 1980er Jahre begann Minard seine Suche nach dem klangökologischen Gleichgewicht der Welt, die bis heute seinen artifiziellen Katalysator darstellt. Bei der Erforschung der Symphonien und Töne aus der realen Welt, der natürlichen und urbanen Umgebung – außerhalb von Konzertsälen und Tonstudios – ist ein umfangreiches Œuvre entstanden, das nun in einer umfassenden Werkschau präsentiert wird.

Klang und Ton ziehen nicht allein ein in den Raum, sondern interagieren mit diesem. Die architektonischen Gegebenheiten sind daher nicht bloße Hülle für seine Kunst, sondern gleichwertiger Bestandteil. Anders als bei einer gewöhnlichen musikalischen Veranstaltung dienen die Räume daher nicht einzig als Ort, an dem die Musik spielt, sondern auch als einer, mit dem die Musik spielt. Darüber hinaus ist es dem Publikum – ebenfalls divergierend zu einem Konzert – möglich, sich immer wieder mit den Klanginstallationen auseinanderzusetzen. Eine zeitliche Begrenzung und somit eines Begrenzung des Interaktions- und Partizipationsraumes ist vom Künstler nicht gewünscht. Die akustischen Erfahrungen sollen dem Publikum zum ersten Mal seit 1984 an einem Ort gebündelt vor Augen und vor allem vor Ohren geführt werden. Minard verwandelt so nicht nur den klassischen musealen Raum, sondern verändert auch die Position des Betrachters – vom passiven Kunsterlebnis zur aktiven Teilhabe.

 

Robin Minard
Works with Sound _ Arbeiten mit Klang 1984-2017
24.10.2017 – 18.2.2018, Kunstmuseum Magdeburg
Regierungsstr. 4-6, D-39104 Magdeburg
Tel.: +49-391-565020
Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa + So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 3 €
www.kunstmuseum-magdeburg.de

 

Text aus der kunst:art 58

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen