von Nadja Naumann //
Erstmals wird die Basler Künstlerin Christa de Carouge im Gesamtwerk geehrt. Bespielt wird das gesamte Haus. „Meine Kleider sind keine Mode“, sagt die Künstlerin über ihre Träume aus Stoff. Vielmehr seien sie ein Wohnraum für die Menschen, die sie tragen. Die künstlerischen Anfänge der Designerin reichen bis in die 1970er Jahre zurück, denn sie hat die Debatte um das heutige Frauenbild mit ihren Ideen und Entwürfen begleitet und mitgestaltet. Dafür muss man wissen, dass erst in den 1970er Jahren den Frauen in der Schweiz erlaubt war, zu wählen.
Christa Furrer, so ihr bürgerlicher Name, war ein Teil der Karriere mit in die Wiege gelegt, denn ihre Mutter war Schneiderin. In ihrer Heimatstadt Zürich besuchte sie den Vorkurs der Kunstgewerbeschule Zürich. 1963 heiratete sie Rudi Hegetschweiler und ab 1965 stieg sie in die Modebranche ein. Das Paar war höchst erfolgreich: In Genf führte es die „Boutique pour Monsieur“ und ein zweites Geschäft namens „La Garçonne“. Die Kunden liebten ihre Mode, aber es gab ein Problem. „Mein Mann leistete sich zu viele Mätressen“, bitter für jede Frau, die Ehe wurde geschieden. Die Ehe mit ihrem nächsten Mann, einem St. Galler Textilfachmann, hielt neun Monate. Nach Rücksprache mit dem damaligen Bürgermeister von Genf wählte diese starke Frau den Künstlernamen Christa de Carouge, nach einem Vorort von Genf. 1983 präsentierte sie ihre erste Kollektion als Modedesignerin in schwarz. Es gibt keine Farbe, die Frauen besser umschmeichelt.
Christa de Carouge
18.11.2017 – 18.2.2018, Kunsthaus Zug
Dorfstr. 27, CH-6301 Zug
Tel.: +41-41-7253344
Di – Fr 12 – 18 Uhr, Sa + So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 12 – 15 CHF, erm. 10 – 12 CHF
www.kunsthauszug.ch
Text aus der kunst:art 58
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